VSE-Nachrichten
Aktuelles vom VSE und aus dem Eisenbahnmuseum Schwarzenberg im August und September 2005
Sommerdampftage im Eisenbahnmuseum
Am Wochenende 30./31.Juli 2005 fand erstmals in den Sommerferien eine größere Ausstellung mit der unter Dampf stehenden 50 3616 statt. Bei angenehm sommerlichem Wetter besuchten etwa 800 Gäste das Museum, darunter viele Feriengäste. In den vergangenen Jahren gab es für Feriengäste der Region und einheimische Besucher bisher nur im Rahmen kleinerer Ferienausstellungen die Gelegenheit, das Eisenbahnmuseum Schwarzenberg und seine Fahrzeuge zu besichtigen. Dieses Mal waren eine kleine Auswahl von historischen Lokomotiven vor dem Heizhaus zu sehen, die abwechselnd auf der Drehscheibe präsentiert wurden. Eine Besichtigung der anderen Fahrzeuge konnte wie beim normalen Museumsbetrieb im Lokschuppen und Freigelände erfolgen.
Die auf 50 3616 angebotenen Führerstandsmitfahrten auf der Anschlußbahn und die Draisinenfahrten mit dem Schienentrabi zwischen Bahnhof und Museum wurden von einer großen Anzahl Besucher mit Begeisterung angenommen. Neben den Eisenbahnfahrzeugen waren auch an beiden Tagen Straßenfahrzeuge im Museum ausgestellt. Mit insgesamt neun unterschiedlichen Fahrzeugen des Lkw-Typs W50 wurde auf den Beginn der Serienfertigung vor 40 Jahren in Ludwigsfelde aufmerksam gemacht. Hierbei gilt unser Dank J. Blechschmidt als Organisator und allen Fahrzeugbesitzern für diese Ausstellungsbereicherung. Mit einem Konzert der „Krippelkiefern“ kehrte am Samstagabend im Lokschuppen auf Initiative eines 40jährigen Vereinsmitgliedes erzgebirgische Kult-Kultur ein. Im ausverkauften Lokschuppen begeisterte die Gruppe mit erzgebirgisch angehauchten internationalen Titeln das Publikum. Bei allen Veranstaltungen wurden die Besucher mit gewohnt gutem Angebot an Speisen und Getränken durch unser Service-Team versorgt. Allen Vereinsmitgliedern und VSE-Beschäftigten danken wir für die gute Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltungen. Erwähnt sei auch der unermüdliche Einsatz der Vereinsaktiven beim Freiräumen der Zugangswege zum Eisenbahnmuseum am Samstagmorgen nach dem Windbruch durch den „Mini-Tornado“ Ende Juli, die einen Besuch des Eisenbahnmuseums erst wieder ermöglichten.
Bahnhofslok in Beierfeld
Am Samstag, dem 30. Juli, fand gleichzeitig die Überführung und feierliche Aufstellung der Kö 100 953 aus dem Bestand des Eisenbahnmuseums Schwarzenberg vor dem Bahnhofsgebäude Beierfeld der ehemaligen Strecke Zwönitz – Scheibenberg (ZS-Linie) statt. Die Lok soll hier an die zwischen 1947 und 1966 in zwei Etappen stillgelegte und abgebaute Regelspurlinie erinnern. Der Bahnhof Beierfeld hatte ab 2. Oktober 1935 eine eigene Bahnhofslok für Rangierarbeiten erhalten, zunächst war dies die Kö 4513 vom Bw Aue. Im Dezember 1935 kam hier Kö 4774 vom Bw Buchholz zum Einsatz. Als im August 1947 der Streckenteil Zwönitz – Elterlein auf Befehl der sowjetischen Besatzungsmacht als Reparationsleistung demontiert werden mußte, endete auch der Einsatz von Kleinlokomotiven in Beierfeld.
Sommeroldies in Zwönitz
Am 6. August startete der VSE-Museumszug zu den Sommeroldies nach Zwönitz. Nachdem dort der Bahnhof in einen Haltepunkt mit Anschluß-Ausweichstelle umgewandelt wurde, machte es die Erzgebirgsbahn möglich, den Zug auch in Zwönitz enden zu lassen. Während des Aufenthaltes wurde der Zug dabei am alten Stollberger Bahnsteig abgestellt, wo 50 3616 für Führerstandsmitfahrten zur Verfügung stand. Mit der Neueröffnung eines Haltepunktes direkt an der Straßenkreuzung wird das Empfangsgebäude weiter an Bedeutung verlieren. (FT)
4. Elbe-Nostalgie-Dampftag
Traditionsgemäß startete am letzten Augustsonntag, dem 28. August 2005, der Schwarzenberger Museumszug nun bereits zum vierten Male zum Elbe-Nostalgie-Dampftag. Auch in diesem Jahr wurde den Fahrgästen wieder einiges geboten. Zunächst machte sich 50 3616 mit den vier VSE-Wagen bei strahlendem Sonnenschein auf den Weg nach Chemnitz. Dort stand bereits als Überraschungsgast E 77 10 aus Dresden mit zwei Verstärkungswagen des Sächsischen Eisenbahnmuseums Chemnitz (SEM) bereit. Nach Beistellung der Verstärkung am Zugschluß ging es nach kurzem Aufenthalt weiter über die Rampe nach Klingenberg-Colmnitz, wo die E77 kräftig nachschieben durfte. Wegen Bauarbeiten im Raum Dresden mußte der Lokwechsel bereits nach Tharandt verlegt werden. 50 3616 spannte ab und fuhr zum Restaurieren nach Dresden-Altstadt, die 81 Jahre alte E-Lok brachte den Zug weiter bis nach Pirna. Unterwegs mußten die Fahrgäste erleben, was bereits alles vom ehemaligen Bw Dresden-Altstadt (einst Heimat der Dampflokfeste) zwischen den Schuppen 1 und 4 abgerissen ist.
In Pirna wartete das Dampfschiff „Leipzig“ auf die Zuggäste für die Weiterfahrt nach Krippen. In der Zwischenzeit füllte sich der Museumszug in Pirna wieder mit neuen Gästen. E 77 10 brachte ihn bis Dresden, von dort übernahm 50 3616 den Zug für eine kleine Rundfahrt. Über die Rampe ging es hinauf nach Dresden-Klotzsche und von dort über Arnsdorf zurück nach Pirna. Erneut kam die E-Traktion nun zum Zuge, denn 50 3616 mußte nochmals nach Dresden-Altstadt zum Wassernehmen. Während das Dampfschiff „Leipzig“ in Krippen anlegte, warteten bereits 330 Fahrgäste sehr diszipliniert am Steg auf den nun folgenden Fahrgastaustausch für die Rückfahrt nach Dresden.
Für die Schiffsfahrgäste stand nach einem kurzen Spaziergang der Museumszug mit E 77 10 im Haltepunkt Krippen bereit. In Dresden wurde wieder auf Dampf umgespannt, wobei die E77 als Schiebelok bis Klingenberg-Colmnitz am Zug verblieb. Die Umspannzeiten waren allerdings extrem knapp von DB Netz kalkuliert worden, als Folge wurde der Museumszug in Klingenberg-Colmnitz erst einmal auf die Seite genommen, um eine Regionalbahn passieren zu lassen. Mit einer halben Stunde Verspätung erreichte der Zug schließlich Chemnitz. Nach dem Absetzen der Verstärkungswagen ging es dann mit erheblicher Verspätung zunächst bis Einsiedel weiter. Die eingleisige Strecke mit ihren inzwischen stark zurückgebauten Kreuzungsmöglichkeiten sorgte hier für zusätzliche Probleme. Wegen eines sich anbahnenden Lagerschadens konnte die Fahrt nur noch mit verringerter Geschwindigkeit fortgesetzt werden, in Thalheim war dann endgültig Schluß. Ein Schaden am Treibachslager verhinderte die Weiterfahrt. Die noch im Zug befindlichen Fahrgäste setzten die Fahrt mit der planmäßigen Erzgebirgsbahn fort, für viele war es die erste Fahrt mit einem Planzug der Erzgebirgsbahn! Die 106 992 wurde auf die Reise geschickt, um den Museumszug nach Schwarzenberg zurückzuholen. Am darauffolgenden Montag brachte sie schließlich 50 3616 ins Sächsische Eisenbahnmuseum nach Chemnitz, wo auf der Achssenke der Treibradsatz ausgebaut und die Lager erneuert wurden. Trotz aller Hindernisse waren alle Reisenden von der Fahrt begeistert, ein herzlicher Dank an alle planmäßig und außerplanmäßig Beteiligten, die zum Gelingen der Fahrt beigetragen haben. (FT)
Treffpunkt Lokschuppen
Um ein Wochenende verlegt, fand der Treffpunkt Lokschuppen diesmal am 17./18. September 2005 statt. Unterstützt wurde die Veranstaltung vom Verkehrsverbund Mittelsachsen, der am 18. September seinen Entdeckertag im Mulden- und Schwarzwassertal veranstaltete. Bei extrem herbstlichen Temperaturen fanden am Samstag nur wenige Besucher den Weg ins Museum, dies änderte sich zum Glück am etwas sonnigeren Sonntag. Da sorgten das Eisenbahner-Blasorchester Potsdam und die „d’ Afentoeters“ aus Holland unter den 600 Besuchern für gute Stimmung. (FT)
Spendenaktion Kohlenkran
Für unsere Spendenaktion zur Aufstellung und Restaurierung des Kohlenkranes sind uns inzwischen wieder zahlreiche Spenden zugegangen. Der aktuelle Spendenstand liegt bei 6.374,26 Euro.
Veranstaltungstermine Herbst 2005
- 30. Oktober 2005: Saisonabschlußfahrt: Von Schwarzenberg über Zwickau nach Altenburg mit Brauereibesichtigung und -verkostung, Schwarzenberg ab ca. 9.00 Uhr
- 10. Dezember 2005: Nikolaus- und Lichterfahrt - Dampfsonderzüge zwischen Schwarzenberg und Schlettau, Schwarzenberg ab ca. 13 Uhr und 18.30 Uhr Informationen: www.eisenbahnmuseum-schwarzenberg.de, Fahrkartenbestellung: VSE, c/o Olaf Gläser, Schloßteichstraße 9, 09113 Chemnitz, Telefon (0371) 3302 696
25.09.2005