Editorial
Liebe Preß’-Kurier-Leser,
am ersten Oktoberwochenende nutzte ich wieder einmal die Gelegenheit, mit zahlreichen Besuchern in unserer Ausstellungs- und Fahrzeughalle persönlich ins Gespräch zu kommen, die interessierten Gäste durch das Gebäude zu fahren, Hintergründe und Bauabläufe zu erläutern und natürlich „über die Entwicklung im Allgemeinen“ zu klönen … Das war für mich natürlich ein sehr interessantes Erlebnis, die Meinungen der Besucher direkt und unverblümt zu bekommen. Immer wieder sind wir in den Gesprächen auf die Zeitspanne seit jenem 3. Oktober 1990 zu sprechen gekommen „schon“ oder „nur“ 15 Jahre je nach Betrachtungsweise stecken in unserem Eisenbahnprojekt, ein Zeitabschnitt, der.für manche schon die größere Hälfte ihres Lebens ausmacht, in der die Transformation einer Gesellschaft wie ein Wimpernschlag der Geschichte ablief.
Für viele ist es inzwischen unvorstellbar, wie die Anlagen vor 15 Jahren aussahen: keine Gleise oder Fahrzeuge Ruinen alter Eisenbahnanlagen. Zumal von 1984 bis 1991 also im Zeitraum ohne Eisenbahn das obere Preßnitz- und das Schwarzwassertal mangels Attraktivität von den Wenigsten besucht worden ist. Daher hier an alle meine Bitte: Wer Negative oder Dias aus dieser Zeit hat, die den Anlagenzustand dokumentieren, dann würden wir uns über eine leihweise Überlassung sehr freuen, damit wir dies in einer Ausstellung für die Öffentlichkeit dokumentieren können. Bitte helfen Sie mit!
Ihre Mithilfe brauchen wir übrigens auch weiterhin bei unseren Bahnanlagen. Mit der neuen Spendenaktion „Neue Brücken für Schlösse!“, die bereits sehr gut angelaufen ist, wollen wir weiter für die langfristige Erhaltung unserer Eisenbahn sorgen.
Nicht mehr sorgen müssen wir uns inzwischen über den Zustand der IV K 99 606 im Verkehrsmuseum Nürnberg. Wenn Sie dieses Heft in der Hand halten, sollte auch diese Dampflok wieder einen Platz in Sachsen haben. Der Verein zur Förderung Sächsischer Schmalspurbahnen e. V erwarb die Lok vom DB-Museum. Sie wird nun zunächst als Leihgabe beim FHWE e. V im Lokschuppen Carlsfeld ein Zuhause finden, wo sie auch eine optische Aufarbeitung erhält. langfristig ist sogar eine betriebsfahige Aufarbeitung der Lokomotive im Gespräch.
Ganz ohne einen Hinweis auf die regelspurigen Aktivitäten des Vereins Sächsischer Eisenbahnfreunde im Eisenbahnmuseum Schwarzenberg möchte ich auch dieses Editorial nicht abschließen. Während die Schmalspurbahnen in der Regel auch den Vorteil kleinerer baulicher Anlagen haben, müssen für den Unterhalt der regelspurigen Fahrzeuge und der dazugehörigen Anlagen deutlich höhere Aufwände berücksichtigt werden. Ein Aspekt, der Sie unbedingt wieder einmal zu einem Besuch in Schwarzenberg animieren sollte.
Glück Auf
25.09.2005