VSE-Nachrichten
Aktuelles vom VSE und aus dem Eisenbahnmuseum Schwarzenberg im August und September 2022
Eisenbahnmuseum Schwarzenberg
Die Kindertagesstätte „Unterm Regenbogen“ aus Grünhain-Beierfeld meldete für den 9. August 2022 einen Besuch im Eisenbahnmuseum an. 16 Knirpse, begleitet von drei Erziehern, tauchten in die Welt der historischen Eisenbahnen ein. Nach einer Stärkung mit Würstchen und Limo traten sie mit vielen Eindrücken versehen die Heimreise an. Im Übrigen öffnet das Museum weiterhin nur auf Vorbestellung seine Tore für Besucher.
Am 5. September 2022 setzten die TU Chemnitz, der „Smart Rail Connectivity Campus“ (SRCC) und der VSE ihre Zusammenarbeit im Rahmen des Projektes „Train Integrity Monitoring System“ (TIMS) fort. Dabei geht es um die Erforschung neuer Wege der Zugschlusserkennung bzw. Kommunikation von Lok und letztem Wagen. Das dazu benötigte 740 m lange und in der Ebene liegende Gleis ist im Bereich des Eisenbahnmuseums vorhanden. An diesem Tage erfolgte die Bestimmung der nötigen Messpunkte und eine erste Datenabstimmung wurde geprobt.
Weitere Skl-Anhänger für den Verein lieferte am 13. September 2022 die Schwarzenberger Firma Auto-Ehrig an. Der VSE übernahm die beiden Exemplare für seinen Eigenbedarf. Gleichzeitig stehen diese auch für eine Nutzung durch daran interessierte Gleisbaufirmen leihweise zur Verfügung.
Wie schon mehrfach in den zurückliegenden Jahren nutzte „Die Länderbahn“ die Infrastruktur des Eisenbahnmuseums Schwarzenberg für einen Praxistag in der Lehrlingsausbildung. An- und Abreise erfolgten dabei Mitte September 2022 mit einem unternehmenseigenen Triebwagen. Im Museum erwartete die Azubis eine Führung durch die Fahrzeugsammlung sowie eine Besichtigung des elektromechanischen Zweireihen-Stellwerkes der Bauart Gaselan. Die Lehrlinge aus mehreren Bundesländern nahmen viele Eindrücke mit und werden nach bestandener Prüfung die Eisenbahner-Kollektive in vielen Teilen Deutschlands verstärken.
Nachdem der hauptamtliche Museumsbetriebsleiter im Sommer in seinen wohlverdienten Ruhestand eingetreten ist, kommt er weiterhin regelmäßig ins Museum. Gerade die von ihm kontinuierlich durchgeführte „Vegetationskontrolle“ – aber nicht nur diese – dient auch weiterhin dem Erhalt eines positiven Gesamteindrucks des Eisenbahnmuseums im Grünen und entlastet die Vereinsmitglieder von vielen Routinearbeiten. Dafür gebührt ihm großer Dank!
Gleisbau im Schwarzenberger Museum
Die Zufahrt zum Museumsbahnsteig, zu den Abstellgleisen des VSE-Museumszuges bzw. der EAB-Triebwagen sowie zur Drehscheibe mit den anschließenden Lokschuppengleisen erfolgt über die Weiche 92. Nun war es erforderlich, deren mittlerweile ca. 30 Jahre liegenden und damals altbrauchbar erworbenen Holzschwellen gegen neue auszutauschen. Einigen Vereinsfreunden kam es zumindest teilweise wie ein Déjà-vu vor, denn Mitte der 1990er Jahre stand für sie schon einmal Gleisbau auf dem Programm – und zwar an gleicher Stelle. Unterschied nur, dass es damals wie aus Kannen schüttete, aber in diesem Jahr bestes Gleisbauwetter herrschte.
Zurück in die Gegenwart. Da nur an den Wochenenden gearbeitet werden konnte und eine längere Sperrung der Weiche aufgrund ihrer wichtigen Funktion nicht möglich war, musste das Vorhaben in drei Etappen aufgeteilt werden, damit der Gleisabschnitt jeweils nach den Arbeiten wieder befahrbar war. So fand der Schwellenwechsel im Herzstück- und Radlenkerbereich Anfang August statt. Im anschließenden Teil der Zwischenschienen erfolgten die Arbeiten Anfang September und zwei Wochen später kam der Bereich der Weichenzungen an die Reihe. Die Arbeitsgänge waren dabei stets gleich: Kleineisen abbauen, Schienen demontieren, Altschwellen und Altschotter entfernen, neue Schwellen auslegen, Schienenverbindungen wiederherstellen, Schwellen ausrichten und an den Schienen unter Beachtung der vorgeschriebenen Maße befestigen, einschottern, richten, stopfen und nachschottern.
Beim Herausheben der Altschwellen zeigte sich vor allem an deren Unterseiten ihr schlechter Zustand. Auch der stark mit Erde und Dreck durchsetzte Schotteraushub bewies die Dringlichkeit der Sanierung. Dank guter Organisation und der zwischen den Bauterminen ausgeführten Vorbereitungen kamen die Arbeiten kontinuierlich voran und waren stets zur geplanten Zeit beendet. Zu diesen Tätigkeiten gehörten neben der Disponierung der zum Einsatz kommenden Vereinsfreunde z. B. auch das Reinigen von im Rahmen früherer Gleisbauarbeiten entferntem, aber wiederverwendungsfähigem Altschotter mittels Sieb sowie die Aufarbeitung und Zusammenstellung des neu einzubauenden Kleineisens. Das Imprägnierwerk Wülknitz lieferte seinerseits rechtzeitig die bestellten Neuschwellen.
Große Hilfe hinsichtlich Zeitersparnis und Entlastung von den schwersten körperlichen Arbeiten der nicht mehr ganz jungen Gleisbaubrigade leistete der Zweiwegebagger eines Vereinsfreundes. Ebenso waren die vor vielen Jahren aus Reichsbahnbeständen übernommenen und immer noch tadellos funktionierenden Vibro-Handstopfgeräte, die sich übrigens auch schon vor 30 Jahren an besagtem Ort nützlich gemacht hatten, im Einsatz. An einen Zweiwegebagger war allerdings damals noch nicht zu denken und so erledigte man das Ganze damals mit Schaufel, Schottergabel, Schienenzange, Schwellenzange, Glockenschlüssel und jeder Menge jugendlicher Manneskraft … Da der Zahn der Zeit auch an weiteren Stellen der in die Jahre gekommenen Anschlussbahn kräftig nagt, sind zur Sicherstellung einer langfristigen Befahrbarkeit kurz- und mittelfristig weitere derartige Aktionen notwendig.
Sonderzugfahrten
„150 Jahre Eisenbahnstrecke Weipert – Annaberg“, „125 Jahre Fichtelbergbahn“, „25 Jahre Sächsische Dampfeisenbahngesellschaft“ sowie „20 Jahre Erzgebirgsbahn“ waren Gründe genug, vom 12. bis 14. August 2022 zu einem großen Eisenbahnfest rund um Cranzahl und Oberwiesenthal einzuladen. Der VSE organisierte Sonderzüge, die jeweils am Sonnabend und Sonntag Besucher von Schwarzenberg nach Cranzahl und am Abend auch wieder zurückbrachten. Die Bespannung der Züge übernahmen die Dieselloks 290 189-0 sowie die gerade rechtzeitig von ihrer Untersuchung zurückgekehrte T435.0554 (etwas größer als DR-Baureihe V75), beide Fahrzeuge im Eigentum der Railsystems RP GmbH aus Gotha. Damit unterstrichen dieses Unternehmen und der VSE ein weiteres Mal ihre Zusammenarbeit.
Tagsüber stand der VSE-Museumszug im Bahnhof Cranzahl zur allgemeinen Besichtigung an der von Händlern und Vereinen flankierten Ladestraße offen und der darin eingereihte Speisewagen zur Imbissversorgung bereit – ein rege genutztes Angebot.
Am Festsonntag lud VSE-Geschäftsführer Axel Schlenkrich in Oberwiesenthal zu einem Lichtbildervortrag über die CW-Linie ein. Er referierte aus „seiner Zeit“ als Technologe Tu im Bw Aue, wobei er wie angekündigt kein einziges Foto von einem Planzug zeigte. Dafür gab es nicht alltägliche Bilder vom Werkstattbetrieb, von Sonderfahrten, Arbeitszügen und vom Straßenersatzverkehr, der dort vor Jahren mehrmals stattfand, zu bestaunen. Für den 24. September 2022 planten die VSE-Mitglieder eine Sonderzugfahrt von Schwarzenberg in die „heimliche Hauptstadt des Bieres“ nach Kulmbach. Bei einer vorangegangenen Veranstaltung kam es jedoch zu einem Schaden an einem Museumswagen. Die Suche nach Reparaturkapazitäten bzw. Beschaffung von Ersatzteilen gestaltet sich, wie derzeit in so vielen Bereichen, schwierig. Die Reparatur kann voraussichtlich erst im Oktober 2022 erfolgen. Aus diesem Grund sagten die Vereinsmitglieder die für den 24. September geplante Veranstaltung ab.
Hauptuntersuchung der Lok 50 3616-5
Nach zweijähriger coronabedingter Unterbrechung lud das Dampflokwerk Meiningen am 3. September 2022 zu einem Familientag ein. Der VSE nutzte die Gelegenheit und informierte über seine Angebote sowie die seiner Partner. So konnten sich die Gäste sowohl über den Fortgang der Hauptuntersuchung der vereinseigenen Dampflok als auch über die Vereinsarbeit ein Bild machen.
Die vom Werk für Ende September 2022 avisierte Fertigstellung der Lok wurde nun seitens der Werkleitung auf Ende November dieses Jahres verschoben.
Sonderzugfahrten und Veranstaltungen des VSE 2022
Für die folgenden Fahrten laufen derzeit die Planungen, so dass in den kommenden Wochen nähere Informationen dazu bekanntgegeben werden können:
- Oktober „Altenburger Bierexpress“: Sonderzug nach Altenburg mit Besuch der Brauerei
- Dezember Sonderzug ins weihnachtliche Loket (Elbogen): Sonderzug von Schwarzenberg über Aue, Zwickau, Falkenstein, Kraslice und Sokolov nach Loket (Elbogen) mit Besuch der historischen Altstadt und des Weihnachtsmarktes.
- Dezember Nikolaus- und Lichterfahrt durch weihnachtliche Erzgebirge: Sonderzüge von Schwarzenberg nach Schlettau. Unterwegs besucht der Nikolaus die kleinen Fahrgäste.
Da sich die Fertigstellung der Dampflok 50 3616-5 verzögert, sind die Vereinsmitglieder bei der Durchführung ihrer geplanten Sonderzugfahrten auf Lokomotiven oder Triebwagen anderer Vereine bzw. Partner angewiesen. Informationen/Fahrkartenverkauf: VSE, Arbeitsgruppe Sonderfahrten, Herr Olaf Gläser bzw. Herr Udo Lotzmann, Tel.: 03 71/33 02 696, Tel.: 0174/14 91 002, Fax: 03 71/31 59 931, fahrkarten@vse-eisenbahnmuseum-schwarzenberg.de, www.vse-eisenbahnmuseum-schwarzenberg.de
06.10.2022