Nachrichten von der Insel Rügen
Rügensche BäderBahn - Ein Jahr Verantwortung durch die EBB Pressnitztalbahn mbH
Am 18. März 2009 jährte sich zum ersten Mal die Aufnahme des öffentlichen Personenverkehrs auf dem „Rasenden Roland“ in Verantwortung der Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft Pressnitztalbahn mbH. Diese war zuvor aus der öffentlichen Ausschreibung um den Betrieb der Schmalspurbahn als Sieger hervorgegangen, ungeklärte Eigentumsfragen und Verantwortlichkeiten verzögerten den tatsächlichen Betriebsübergang jedoch mehrfach. Das erste Jahr des Betriebes brachte viel Bewegung in jahrelang eingefahrene Gleise. Zunächst wurde die Betriebsaufnahme fast vollständig durch langjährige Press-Mitarbeiter abgedeckt, die zum Großteil ihre Erfahrungen mit der 750-mm-Spur bereits auf der Preßnitztalbahn im Erzgebirge gesammelt hatten. Mit einem Mix angemieteter Fahrzeuge aus Sachsen kamen vorübergehend auch andere Farben auf die Strecke.
Schritt für Schritt, oftmals unbemerkt für die Öffentlichkeit, wurden Veränderungen in den betrieblichen Abläufen umgesetzt. Sichtbarstes äußeres Zeichen einer anderen Kundenorientierung waren die zusätzlichen „Spätzüge“ in den Sommermonaten. Mit der Etablierung der Marke „Rügensche BäderBahn“ wurde auch in der Außendarstellung ein Schnitt gezogen, dem in Kürze auch ein neu gestaltetes Markenzeichen und entsprechend abgestimmtes einheitliches Erscheinungsbild folgen werden.
Die vergangenen Monate wurden durch die PRESS/RüBB intensiv zu einer Bestandsaufnahme der notwendigen Aktivitäten genutzt. Ein enormer Investitionsrückstau aus den vergangenen Jahren auf allen Gebieten läßt momentan manches dringende Vorhaben zurückstehen, da zunächst die Betriebsmittel für den bestellten Eisenbahnverkehr verfügbar sein müssen.
Darüber hinaus sind natürlich auch die Konzept- und Ausführungsplanungen für verschiedene Bauvorhaben angeschoben worden, mit denen in den nächsten Monaten und Jahren merkliche Verbesserungen von Abläufen in Eisenbahnbetrieb und -instandhaltung erzielt werden sollen.
Neue Saison läuft an
Nachdem es im Februar kurzzeitig richtig winterliches Flair mit Schnee auf der Insel Rügen zu vermelden gab, hält nun der Frühling verstärkt Einzug. Zwar ist der „Rasende Roland“ ganzjährig ein Publikumsmagnet, was sich in einer positiven Nachfrageentwicklung über die letzten Wochen widerspiegelt, doch ab Ostern wird nun wieder „einen Gang höhergeschaltet“.
Fahrzeugeinsatz
Die Bespannung der zwei Zugumläufe teilten sich in den letzten Monaten die Lokomotiven 99 1782-4, 99 1784-0 und 99 4011-5, während 99 4801-9 fallweise auf Reserve stand. Die Züge bestanden meist aus jeweils fünf oder sechs Reisezugwagen sowie einem Packwagen. Es weilen weiterhin 99 4802 in Meiningen und V 51 901 in Chemnitz zur Hauptuntersuchung. Am 23. März endete per Sonderzug mit 99 1782-4 der Winterschlaf der Lokomotiven 53 Mh und „Aquarius C“ im Lokschuppen Göhren. Letztere Maschine ist bereits für die Bespannung der Oster-Sonderfahrt des Modellbahn-Clubs Sassnitz am Karfreitag vorgesehen.
Der Rekowagen 970-757 traf nach der in Meiningen erfolgten Aufarbeitung am 11. März wieder in Putbus ein und soll nach Ergänzung der Beschriftung wieder regulär zum Einsatz kommen. Der im Herbst in Ostritz hauptuntersuchte Gepäckwagen 974-481 („Reko-Rüganer“) läuft inzwischen voll im Plandienst. Die Rückkehr weiterer Reisezugwagen von der Hauptuntersuchung wird dringend erwartet, um für den bevorstehenden Reisendenansturm entsprechend gerüstet zu sein.
Was sonst noch passierte
Im Februar erfolgte in Putbus mittels Kran eine größere Umsetzaktion für verschiedene Fahrzeuge, bei der unter anderem der zum Wiederaufbau vorgesehene Reisezugwagen 970-151 vom Gelände des Fördervereins zum RüBB-Bahnhof umgesetzt wurde. Gleichzeitig wurde vorausschauend die Gleisverbindung zum Bahnsteig aus/in Richtung Lauterbach Mole von Fahrzeugen geräumt, denn im Zeitraum 21. Mai - 30. August 2009 werden nach einjähriger Pause wieder Schmalspurzüge auf dem Dreischienengleis zwischen Putbus und Lauterbach Mole verkehren.
05.04.2009