VSE-Nachrichten
Fahrten der Aussichtsbahn & Russischer Besuch im Eisenbahnmuseum August und September 2016
Fahrten der Aussichtsbahn
Am Wochenende 20./21. August 2016 stand die nostalgische LVT-Garnitur 772 312-5, 972 771-0 und 772 155-8 der Erzgebirgischen Aussichtsbahn (EAB) erneut zwischen Annaberg-Buchholz und Schwarzenberg im Einsatz. Ein Anziehungspunkt war dabei das 23. Altstadt- und Edelweißfest in Schwarzenberg. Stadtführer nahmen die Fahrgäste von einigen Zügen am Bahnhof Schwarzenberg in Empfang und geleiteten sie zum Festgelände. Unterwegs erhielten die Besucher viele Informationen zur „Perle des Erzgebirges“. Am Sonnabend erkundigte sich ein Fahrgast, ob er denn wohl an diesem Tag derjenige mit der weitesten Anreise sei. Er war extra aus Neubrandenburg ins Erzgebirge gekommen, um in der achten Fahrsaison endlich eine Fahrt mit der EAB unternehmen zu können. Das Zugpersonal musste ihn enttäuschen, denn im ersten Zug des Tages hatte sich ein Freund der Aussichtsbahn zu erkennen gegeben, der extra aus Dänemark mit dem Flugzeug nach Berlin und dann mit der Eisenbahn weiter nach Schwarzenberg gekommen war, um per EAB nach Annaberg-Buchholz zu reisen und dabei das Erzgebirge zu entdecken. Belohnt wurde die weite Anfahrt trotz hochsommerlicher Witterung mit einer wunderbaren Fernsicht zu den Gipfeln des Gebirges. „Alt trifft Neu“ – unter diesem Motto begegneten sich am Sonnabend in Schlettau der Zug der Aussichtsbahn und ein moderner Triebwagen der City-Bahn Chemnitz. Er war für einen Ausflug ins Erzgebirge gechartert worden. Wie üblich begrüßten die Freunde des Eisenbahnvereins Bahnhof Schlettau e. V. alle Gäste in „ihrem“ Bahnhof mit stimmungsvoller Musik und bewirteten sie mit Bratwurst, Eis sowie Getränken. Am Sonntag mischte sich dann sogar ein „echter“ Reisender mit zwei Rollkoffern unter die EAB-Fahrgäste. Er hatte am Bahnsteig von Annaberg-Buchholz Mitte der „Ferkeltaxen“-Einheit gewunken, dass diese auch ja anhalten möge. Zunächst brachte er wenig Verständnis dafür auf, für die Mitfahrt einen speziellen Fahrpreis und noch dazu in Höhe von zehn Euro zahlen zu müssen. Nachdem ihn das Zugpersonal über das Besondere an „seiner“ Fahrt informiert hatte, zeigte er sich aber darüber erfreut, mit welchem Engagement hier eine reizvolle Eisenbahnstrecke belebt wird und erfahren werden kann. Der Herr aus Österreich befand sich auf einer Eisenbahnrundreise durch Sachsen und wollte die Verbindung von Schwarzenberg über Johanngeorgenstadt nach Karlsbad für den Rückweg in sein Heimatland nutzen. So konnte er dank der EAB die planmäßig nicht im Nahverkehr bediente Strecke von Annaberg-Buchholz nach Schwarzenberg standesgemäß in seine Reisekette einbeziehen. Mehrere hundert Fahrgäste genossen trotz der hohen Temperaturen die Fahrt in den Triebwagen und betrachteten das Erzgebirge von einer ganz eigenen Perspektive. SLA/TSD
Russischer Besuch im Eisenbahnmuseum
Am 21. August stattete Dr. Sergey M. Nikitin, Leiter der Repräsentanz der Handels- und Industriekammer der Russischen Föderation in der BRD, dem Eisenbahnmuseum Schwarzenberg einen Besuch ab. Er weilte mit Ehefrau und Enkeln in der Region. Axel Schlenkrich führte die Gäste durch das Museum und nahm dabei auf die gemeinsame Geschichte Bezug. So tragen viele erhaltene Zeichnungen und Gleispläne vom Umbau der Strecke Johanngeorgenstadt – Schwarzenberg und des Bahnhofes Schwarzenberg russische Kommentare, welche Dr. Nikitin sehr interessierten. Erwähnung fand u. a. auch der Einsatz des betriebsfähigen Ausstellungsstückes 100 537-0 während des Zweiten Weltkrieges als Rangierlok Kö 4537 in Minsk. Nach dem Besuch in Schwarzenberg nutzten die Gäste die Erzgebirgische Aussichtsbahn zu einer Fahrt nach Scheibenberg. ASS
Klaus Weigel verstorben
Kürzlich verstarb das VSE-Ehrenmitglied Klaus Weigel aus Rittersgrün im Alter von 81 Jahren. Klaus hat den Verein in den zurückliegenden Jahren stets aktiv unterstützt. Haben anfänglich Geldspenden zum Aufbau des Museums und der Fahrzeuge beigetragen, kamen später unzählige Sachleistungen seiner Werkzeugbaufirma hinzu. So wäre die Komplettierung der 58 3049 ohne die in seiner Firma gefrästen Kuppel- und Treibstangen, Bremshängeeisen sowie Kuppelzapfen niemals möglich gewesen. Unvergessen ist der Ausspruch von Klaus, als er die Lok zum ersten Mal sah: „Was ist denn das? Die Lok sieht ja ganz traurig aus, da fehlt ja so viel – das können wir nicht so lassen!“ Für die Schienentrabis ließ er ebenfalls viele Ersatzteile fertigen und nicht zuletzt verlangte er nach dem im Jahre 2009 eingetretenen Gleitbahnschaden an 50 3616-5 sofort nach einer Zeichnung, mit deren Hilfe er ein passendes Ersatzteil herstellte. Der VSE verdankt ihm sehr viel und wird sein Andenken stets in Ehren bewahren!
für den VSE Th. Strömsdörfer H.-P. Doering (Vorsitzender) (stv. Vorsitzender)*
14.10.2016