VSE-Nachrichten
Aus dem Eisenbahnmuseum und Aktivitäten des Vereins
EAB: Saisonrückblick und Saison 2015
Anfang des neuen Jahres schauten die Organisatoren des Projektes „Erzgebirgische Aussichtsbahn“ (EAB) auf die vergangene Saison zurück. An sechs Fahrtwochenenden zwischen Mai und Oktober waren die Züge der EAB auf den Gleisen zwischen Annaberg-Buchholz und Schwarzenberg unterwegs und boten Gelegenheit, die Aussichten zu genießen. Neben den seit Beginn der Fahrten traditionell eingesetzten Leichtbautriebwagen („Ferkeltaxen“) erfreuten sich auch die Fahrtage mit dem von einer Dampf- oder Diesellok gezogenen Museumszug des Vereins Sächsischer Eisenbahnfreunde e. V. (VSE) großer Beliebtheit. Der erstmalige Einsatz von modernen Triebwagen der DB-Erzgebirgsbahn ergänzte im Juni die Fahrzeugvielfalt. Besonders positiv erwähnten Besucher die parallel zu den Fahrten organisierten Programme, so z. B. die Möglichkeit zur Besichtigung des Vattenfall-Pumpspeicherkraftwerkes Markersbach und der Privatbrauerei Fiedler im Mai. Mit der Kopplung der Fahrttermine an regionale Veranstaltungen und Feste, wie die vom Tourismusverband Erzgebirge e. V. ins Leben gerufenen „1. Erzgebirgischen Eisenbahn- und Oldtimertage“ im Juli, das „Schwarzenberger Altstadt- und Edelweißfest“ im August oder die „Wanderwochen echt Erzgebirge“ im September, wurden bewusst weitere Akzente zur Einbindung des kulturellen und touristischen Angebotes der Region gesetzt. Unbestrittener Höhepunkt der Fahrtsaison 2014 war das Festwochenende zum 125-jährigen Bestehen der Eisenbahnlinie Annaberg-Buchholz – Schwarzenberg im Oktober. Der große Aufwand für diese Veranstaltung, die unter beispielhafter Zusammenarbeit zahlreicher Partner stattfand – stellvertretend seien die Anrainerkommunen, befreundete Eisenbahnverkehrsunternehmen, Vereine sowie viele private Helfer genannt – wurde mit lebendiger Festatmosphäre auf den Gleisen und entlang aller Unterwegsbahnhöfe sowie mit wahren Besucherströmen belohnt. Die bemerkenswerte Zahl von mehr als 6100 Fahrgästen aus Nah und Fern im zurückliegenden Jahr ist daher Grund zur Freude für alle am Projekt Beteiligte, wenngleich dies auch die Sorgen um die Zukunft der touristisch bedeutsamen Eisenbahntrasse nicht mildert. Eine Entscheidung über eine mögliche Betreiberstruktur ab 2016 muss in diesem Jahr fallen. Vorerst gab jedoch die DB RegioNetz Infrastruktur GmbH Erzgebirgsbahn Chemnitz, als derzeitiger Trassenbetreiber, den EAB-Projektpartnern die Zusage, dass die Saison 2015 für die Erzgebirgische Aussichtsbahn gesichert ist. Deshalb wird die „Winterpause“ von den EAB-Projektpartnern auch nicht zum Ausruhen genutzt, sondern laufen die Vorbereitungen für die Fahrtwochenenden 2015 auf Hochtouren. Geplant sind Dampfzug-Wochenenden im Mai und Oktober sowie vier Fahrtwochenenden mit den „Ferkeltaxen“ während der Sommermonate Juni bis September. Ein Saisonstart unter Volldampf, „ZÜNFTige“ Fahrten durchs Erzgebirge mit dem Schwarzenberger Türmer und den Nachtwächtern aus Annaberg-Buchholz und „Feststimmung im ‘Tal der Brücken’“ zum 775. Ortsjubiläum von Raschau-Markersbach sind dabei einige der geplanten Themen. Ergänzt wird der bunte Reigen um die erneute Beteiligung der EAB am „Erzgebirgischen Eisenbahn- und Oldtimer-Erlebnis-Sommer“ und durch das fast schon traditionelle „Abdampfen“ am ersten Oktoberwochenende. Wer schon jetzt weitere Informationen zum vielfältigen Angebot an den sechs neuen Fahrtwochenenden 2015 haben möchte, dem sei der Besuch der Homepage www.erzgebirgische-aussichtsbahn.de empfohlen. Das neue Infoblatt ist in den Touristinformationen entlang der EAB-Strecke, im Schreibwarengeschäft Brandt in Crottendorf sowie beim VSE vorrätig. HGZ
Einladung
Die gemäß Satzung des VSE einzuberufende Jahreshauptversammlung 2015 findet am Sonnabend, dem 28. Februar 2015, 11.00 Uhr Im Eisenbahnmuseum Schwarzenberg statt. Die Veröffentlichung im Mitteilungsblatt des Vereins „Der Preß´-Kurier“ gilt laut Satzung als offizielle Einladung. Anträge an die Jahreshauptversammlung 2015 müssen bis spätestens 14. Februar 2015 beim Vorstand vorliegen und sind an die Vereinsanschrift zu senden.
Tagesordnung 1.) Begrüßung, Feststellung der Beschlussfähigkeit, Festsetzung der Tagesordnung, ggf. Aufnahme weiterer Anträge 2.) Bericht des Vorstandes und der Kassenprüfer a) Jahresbericht b) Finanzbericht c) Bericht der Kassenprüfer 3.) Diskussion und Bestätigung der Berichte, Entlastung des Vorstandes 4.) Satzungsänderung 5.) Vorstellung und Diskussion zum Jahresarbeitsplan 2015 6.) Wahl der Kassenprüfer 7.) Beitragsordnung 2016 8.) Behandlung von Anträgen, Ernennung von Ehrenmitgliedern 9.) Sonstiges
Für die Bewirtschaftung wird gesorgt. Übernachtungswünsche sind ab sofort bis spätestens zum 14. Februar 2015 im Eisenbahnmuseum Schwarzenberg unter der Telefonnummer 0 37 74/76 07 60 anzumelden.
für den Vorstand gez. Eckehardt Schwenzer (Vorsitzender)
Klubraum runderneuert
Was bereits lange auf der Tagesordnung stand, jedoch immer wieder ins Hintertreffen geriet, war die malermäßige Erneuerung des Klubraums im Wohnheim Schwarzenberg. Am zweiten Januarwochenende nahmen sich vier Vereinsmitglieder die Zeit und machten in zweieinhalb Tagen aus diesem Raum wieder ein ansehnliches Schmuckstück. Bei dieser Gelegenheit brachten sie neue Gardinen an und stellten neuwertige Sitzmöbel auf. Dabei wollen es die vier Vereinsfreunde in Abstimmung mit dem Vorstand aber nicht bewenden lassen. Einmal auf den Geschmack gekommen und die Klubraumrenovierung als Startschuss nutzend, sollen in der näheren Zukunft nun Schritt für Schritt weitere Räumlichkeiten, die eine Auffrischung bzw. Neugestaltung dringend nötig haben, entsprechend hergerichtet werden.
Sitzgarniturtausch abgeschlossen
Am Sonntag, dem 8. Februar 2015, schlossen die Vereinsmitglieder den Tausch der Sitzgarnituren in einem der beiden betriebsfähigen Bghw-Wagen des VSE-Museumszuges ab. Ab Ende November 2014 hatten sie die über 40 Jahre alten und inzwischen verschlissenen Sitze sowie Rücken- und Armlehnen gegen neu angefertigte ausgetauscht. Somit können die Fahrgäste die Fahrtsaison 2015 nunmehr im gesamten Museumszug auf neuen Polstern sitzend genießen.
Messesaison in vollem Gange
Vom 9. bis zum 11. Januar nahm der VSE als Anschließer der Stadt Schwarzenberg am Chemnitzer Reisemarkt teil. Der Hauptakteur dieses Auftritts ist zurzeit erkrankt, deshalb galt es, eine kurzfristige Vertretung zu finden. Von dieser Stelle aus wünschen die Vereinsmitglieder Thomas Krauß beste Genesung und danken allen, die zur Sicherstellung des Auftritts beigetragen haben. Besonderer Dank geht an Olaf Gläser, der An- und Abtransport des Werbematerials übernahm, und an die Stadt Schwarzenberg für den gemeinsamen Auftritt sowie Transport des Schienentrabi-Modells, welches am Stand gleichzeitig als „Hingucker“ fungierte. Standbetreuer der Stadtinfo und des VSE staunten nicht schlecht, als Messebesucher aus Schwarzenberg erstmals von der Existenz eines Eisenbahnmuseums in ihrem Ort hörten und sahen. Das ist umso erstaunlicher, als dass auch dank der neuen Ausschilderung im Stadtgebiet buchstäblich kein Weg mehr am Museum vorbei führt! Vom 16. bis zum 18. Januar übernahmen Joachim Raith und Hans-Peter Doering die Standbetreuung in der Stadthalle Zwickau. Hier stürmten 13 000 Besucher die Reisemesse und ein Großteil der Gäste wurde von beiden kompetent über die zahlreichen Angebote des Vereins informiert. Traditionell gab es neben den Informationen zum Verein auch wieder die touristischen Angebote des Tourismusverbandes Erzgebirge e. V., am 16. Januar verstärkte Hanka Göthel dann das VSE-Messeteam. Seit drei Jahren ist der VSE nun regelmäßig in Zwickau präsent, was sich positiv auf die Fahrgastzahlen der Sonderfahrten auswirkt sowie bei den Besucherzahlen des Eisenbahnmuseums ablesen lässt. Zahlreiche Gespräche wurden mit den Besuchern geführt, dabei staunten die Vereinsfreunde nicht schlecht, wie viele Leute durch die Teilnahme an der Reisemesse in Zwickau schon auf den Verein und seine Angebote aufmerksam geworden sind.
Genehmigung als EVU verlängert
Kürzlich ging beim VSE ein nüchterner amtlicher Brief aus Dresden ein. Die drei Seiten beinhalten jedoch etwas sehr Gewichtiges! Ja, auch eine Rechnung dazu kommt noch – wir sind ja in Deutschland. Nun aber das wesentliche: Das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr teilt mit, „… dass die Genehmigung zum Erbringen von Eisenbahnverkehrsleistungen … gemäß § 6 des Allgemeinen Eisenbahngesetzes entsprechend dem Antrag vom 15. Dezember 2014 für das öffentliche Eisenbahnverkehrsunternehmen VSE bis zum 31. Januar 2029 verlängert worden ist. Die Genehmigung entspricht vollumfänglich den Bestimmungen der Richtlinie 2012/34/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 21. November 2012 zur Schaffung eines einheitlichen europäischen Eisenbahnraumes. …“ Praktisch bedeutet dies, dass der VSE in den nächsten Jahren weiter auf dem öffentlichen Netz Zugverkehr betreiben darf, also zum Beispiel Dampfzugfahrten oder die Erzgebirgische Aussichtsbahn. Natürlich gibt es die Genehmigung nicht einfach so. Viel Zeitaufwand und Papierkram waren notwendig, viel Organisation, ein Qualitätssystem mit Nachweis der Umsetzung, Nachweis der Zuverlässigkeit handelnder Personen, finanzielle Leistungsfähigkeit, Fachkunde und ordnungsgemäße Betriebsabwicklung in den vergangenen 15 Jahren. 30 Seiten Antrag, drei Seiten Genehmigung – nun kann der VSE weiterfahren. Zurücklehnen geht aber nicht, das Niveau darf sich nicht verschlechtern, denn die gesetzlichen Vorgaben müssen wie bei der „großen“ Eisenbahn jederzeit eingehalten und nachgewiesen werden. Wie schön haben es da die Modelleisenbahner, die brauchen keine Genehmigung, und wenn die kleine Bahn einmal vier Wochen steht, ist es auch nicht so schlimm. Die auf dem Bahnsteig angeklebten Modell-Reisenden können ja nicht weglaufen. Die Modellbahner brauchen auch keinen Dienstunterricht, wie er beim VSE im Februar wieder fällig ist. Und wer hier „Betrieb“ machen will, muss vorher zum Bahnarzt, seine Tauglichkeit feststellen lassen. Dazu kommt: Das Stellwerk und die Gleisanlagen im Museumsbereich bis zum Bahnhof sind laufend zu erhalten, die Loks und Wagen müssen instand gehalten werden, Rücklagen für die Hauptuntersuchungen (aller acht Jahre) sind zu bilden. Denn die Genehmigung nutzt nichts, wenn man keine betriebsfähigen und zugelassenen Fahrzeuge hat. Da kommt 2016 ein großer Batzen auf den VSE zu – die Dampflok 50 3616-5 ist zur Revision fällig. Eine Spendenaktion läuft, Dank an alle bisherigen Spender! Fördermittel – es wollten sich schon viele Politiker darum kümmern, herausgekommen ist bisher gar nichts. Nächstes Problem: Mindestlohn – der Verein hat drei Minijobs, besetzt mit sehr guten, aktiven Leuten. Denen steht jetzt auch Mindestlohn zu. Das sind erhebliche Mittel, die zusätzlich aufgebracht werden müssen. Eine Wochenstundenreduzierung kam nicht in Frage, da hätte das Museum in der Woche gleich schließen können – nicht akzeptabel. Gibt es wieder Ein-Euro-Jobs? Das Jobcenter hüllt sich in Schweigen. Also keine längerfristige Planung möglich. Aber trotz allem – die Vereinsmitglieder machen weiter – Museumsbetrieb und Zugfahren mit Genehmigung! ASS
Veranstaltungen 2015
- April Mit dem Osterhasen auf Erzgebirgstour nach Pockau
- – 17. Mai 23. Schwarzenberger Eisenbahntage – 25 Jahre VSE
- Mai Dampfschnupperfahrt von Schwarzenberg aus
- Juni „Spreewaldexpress“ Sonderzugfahrt nach Raddusch mit Kahnfahrt und Besuch der ältesten Gaststätte des Spreewaldes, der „Dubkower Mühle“
Die Erzgebirgische Aussichtsbahn verkehrt an folgenden Wochenenden
2./3. Mai „Saisonstart EAB 2015 – Mit Volldampf in den Frühling“ 6./7. Juni „ZÜNFTig durchs Erzgebirge: Türmer- und Nachtwächtergeschichten 4./5. Juli „Erzgebirgische Eisenbahn- und Oldtimer-Erlebnistage – Da BAHN(t) sich was an!“ 15./16. August „Mit der EAB zum 22. Scharzenberger Altstadt- und Edelweißfest“ 12./13. September „Unterwegs mit und entlang der EAB: Festmeile & Wanderlust“ 3./4. Oktober „Traditionelles Abdampfen zum Saisonabschluss EAB 2015“
Schienentrabi ab Rochlitz unterwegs
Schienentrabi auf der Muldentalbahn Rochlitz – Göhren:
2./3./14./30./31. Mai, 13./14./27./28. Juni, 11./12. Juli, 8./9./23./23. August und 5./6./19./20. September
Die Abfahrten erfolgen ab Bahnhof Rochlitz: 10.00, 12.00, 14.00 und 16.00 Uhr (Fahrzeit ca. eine Stunde 40 Minuten, inklusive Fotohalte) Fahrpreise: Rochlitz – Göhren: Erwachsene 12,00 € Kinder (4–14) 8,00 € Rochlitz – Wechselburg: Erwachsene 9,00 € Kinder (4–14) 6,00 €
Kinder unter vier Jahren können aus Sicherheitsgründen nur nach erfolgter Absprache befördert werden. Die angegeben Preise gelten für Hin- und Rückfahrt. Ermäßigungen für nur eine Fahrstrecke sind nicht möglich. Gruppencharterfahrten sind in begrenzten Umfang auch außerhalb der Fahrtermine realisierbar. Für die Fahrten auf der Muldentalbahn wird wegen der begrenzten Platzkapazität um Voranmeldung gebeten. Maximal können je Fahrt 20 Personen befördert werden. Vorbestellungen sind an fahrer@schienentrabi.de (Familie Krauß) zu richten. Der VSE bittet zu beachten: Stornierungen bis 24 Stunden vor Fahrtbeginn sind kostenlos, für später eingegangene Stornierungen sind 50 Prozent des Fahrpreises zu entrichten.
15.02.2015