Schmalspur- und Museumsbahn-Nachrichten
Förderverein „Wilder Robert“ e. V.
In Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Umschulungs- und Fortbildungswerk (SUFW) in Dresden haben Mitglieder des Fördervereins „Wilder Robert“ e. V. in den vergangenen Monaten das Führerhaus und die Werkzeugkästen von 99 584 aufgearbeitet. In diesem Jahr wird dort an den Wasserkästen der IV K gearbeitet. Diese erhalten eine Anpassung für den Anbau der Druckluftbremse. Am dreiachsigen gedeckten Güterwagen Kd1-447 (Danubius 1907, ex Serbische Staatseisenbahnen, ex PKP, ex Bahnhofswagen 2 in Mügeln) lackierten die Beschäftigten des SUFW aufgrund der milden Witterung noch im Dezember das Metallgerüst. Damit kann nun in Dresden die Beplankung des Daches und der Seitenwände mit Holz beginnen. Parallel dazu fertigen die Teilnehmer der Beschäftigungsmaßnahmen fehlende Teile einer Schiebetür und Lüftungsgitter nach, da die Originale aufgrund fortgeschrittener Korrosion nicht wiederverwendungsfähig sind. Die Radsätze des Dreiachsers weisen unverändert 760 mm Spurweite auf, womit auch erklärt ist, warum dieses Fahrzeug – wie der ebenfalls 1944 nach Mügeln gelangte Kd1-457 (Wegmann 1909) – niemals in Sachsen zum Einsatz gekommen ist. Beide Fahrzeuge wurden nach ihrer Ankunft in Oschatz 1944 vermutlich gemeinsam mit den Lokomotiven 99 2541 (ex PKP 3003, ex k.u.k.St.E. U.18, C1´n2t, Krauss Linz 3654/1897, zerlegt 1947) und 99 2563 (ex PKP D8-1690, ex MÁV 490-956, Dn2t, MÁVAG 4275/1916, zerlegt 1955) nach Mügeln überführt und ab dann lediglich als stationäre Bahnhofswagen genutzt. Für den beim SUFW weitestgehend fertiggestellten Kasten des GGw 97-14-91 arbeiteten die Vereinsmitglieder in Vorbereitung auf die Rückkehr des Wagens nach Mügeln die Drehgestelle rollfähig auf. Dazu tauschten sie die Lagerschalen durch aufgearbeitete Exemplare und setzten neue Schmierpolster ein. Außerdem bereiteten sie die Bremstraversen und Verbindungen zum Gestänge der Heberleinbremse auf die Montage vor. Bei den Drehgestellen des GGw handelt es sich um das letzte Paar seiner Art, es besitzt noch Achslagergehäuse der ersten Bauart mit schräg gestellten Wartungsdeckeln. Als ältestes erhaltenes sächsisches Drehgestellpaar ist es von hohem ideellen Wert.
15.02.2015