Schmalspur- und Museumsbahn-Nachrichten
Aktuelle Informationen von der Harzer Schmalspurbahn
22 222 222. Fahrgast bei der HSB
Am 28. Oktober begrüßte die Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) im Bahnhof Drei Annen Hohne ihren 22 222 222. Fahrgast seit der Übernahme der Betriebsführung im Jahr 1993 auf dem inzwischen insgesamt 140,4 Kilometer umfassenden Streckennetz. Jährlich werden rund 1,1 Millionen Fahrgäste auf den Schmalspurbahnstrecken im Harz befördert. Einem solchen „Marketing-Event“ entsprechend, wurde die junge Frau mit Kind, die der Zufall ausgewählt hatte, durch Vertreter aus Landespolitik, des Unternehmens und des Verkehrsverbundes mit Präsenten überrascht.
Vor 30 Jahren: Wiederinbetriebnahme des Streckenabschnitts Stiege - Straßberg (Harz)
Im Oktober und November 2013 fanden auf mehreren Streckenabschnitten der HSB umfangreiche Erhaltungsarbeiten statt. Das führte zeitweise zur Sperrung mehrerer Bereiche. Nach Abschluss der Arbeiten begingen die HSB am 30. November ein ganz besonderes Jubiläum: Am 30. November 1983 – genau 30 Jahre zuvor – hatte die Reichsbahn den 13,5 Kilometer langen Streckenabschnitt der Selketalbahn zwischen Stiege und Straßberg (Harz) feierlich wiedereröffnet. Nach fast 38-jähriger Trennung waren damit Harzquer- und Selketalbahn wieder miteinander verbunden. 1946 musste die Selketalbahn zwischen Stiege und Gernrode als Reparation abgebaut werden. Bis auf wenige Ausnahmen beschlagnahmte die SMAD auch fast alle Lokomotiven und Wagen und ließ sie in die Sowjetunion bringen. Zwischen 1947 und 1950 wurden die Gleisanlagen schrittweise wiederaufgebaut – allerdings nicht zwischen Stiege und Lindenberg (Harz), dessen Bahnhof seit 1952 den Namen Straßberg (Harz) trägt. Der zur Selketalbahn gehörende Streckenabschnitt zwischen Stiege und Hasselfelde sowie die Verbindung nach Eisfelder Talmühle wurden von 1946 bis 1983 über die Harzquerbahn bedient. Zu Beginn der 1980er Jahre war in Silberhütte der Bau eines Heizkraftwerkes zur Versorgung der dortigen pyrotechnischen Industrie notwendig. Die dafür benötigte Braunkohle sollte von Nordhausen aus per Eisenbahn angeliefert werden. Und so begannen im Frühjahr 1981 die ersten Rodungsarbeiten auf dem teilweise fast völlig zugewachsenen Bahndamm zwischen Straßberg (Harz) und Stiege. Der Wiederaufbau der Gleiseanlagen folgte innerhalb von knapp zwei Jahren.
Bauarbeiten und Dampfpause beendet
Am 30. November 2013 wurde die baubedingte Sperrung verschiedener Streckenabschnitte des Netzes sowie am 7. Dezember die inzwischen schon fast „traditionell“ nachfragebedingte Dampfpause auf der Selketalbahn beendet und der Zugbetrieb läuft seitdem wieder überall nach Fahrplan. Dafür waren sowohl Anfang November zur Streckenberäumung als auch Ende November zur Vorbereitung der Wiederaufnahme des regelmäßigen Verkehrs zahlreiche Überführungsfahrten auf den Gleisen unterwegs, da in der Sperrzeit ein Großteil des betriebsfähigen Fahrzeugparkes in Wernigerode abgestellt wurde. Auf der Selketalbahn ließen die HSB insgesamt drei Brücken und den Bahnübergang der Bundesstraße 185 bei Mägdesprung sanieren. Auf der Harzquerbahn wurden in der Nähe des Bahnhofs Eisfelder Talmühle die Gleise auf zwei Abschnitten auf einer Länge von insgesamt 730 Metern erneuert. Zum Einbau kamen dabei neue Stahlschwellen der Y-Bauart sowie Schienen der Form S49.
08.12.2013