VSE-Nachrichten
Aktuelles vom VSE im Juni und Juli 2008
Mit dem Museumszug nach Regensburg und zur Walhalla
Am frühen Morgen des 31. Mai startete bei schönstem Frühsommerwetter gegen 6.30 Uhr der mit 197 Fahrgästen fast ausverkaufte Museumszug von Schwarzenberg zu einer Fahrt in die Weltkulturerbestadt Regensburg. Gezogen wurde der Zug für diese Fahrt von einer modernen Diesellok der Baureihe ER 20, auch als „Herkules“ bekannt.
Die Lok wurde für den Einsatz dankenswerterweise von der Vogtlandbahn zur Verfügung gestellt, damit das doch etwas weiter entfernte Reiseziel in einer vernünftigen Fahrzeit erreicht werden konnte. Dank der modernen Traktion verlief die Reise im Gegensatz zur „Dampfgemütlichkeit“ ungewohnt zügig über die Vogtlandbrücken und Hof bis nach Regensburg, wo fünf Stunden Aufenthalt eingeplant waren. Auf dem Weg zum Schiffsanleger konnten sich die Gäste bereits einen ersten Überblick über die Weltkulturerbestadt verschaffen.
Mit einem Motorschiff ging dann die Fahrt donauabwärts bis zur Anlagestelle unterhalb der Wahlhalla. Für die Hälfte der Reisenden begann – trotz sommerlicher Temperaturen – der Aufstieg, der mit einem schönen Ausblick über das Donautal belohnt wurde. Nach der Besichtigung der Walhalla traten diese Gäste dann die Rückreise nach Regensburg mit dem Linienbus an. Die auf dem Schiff verbliebenen Gäste genossen die Rückfahrt nach Regensburg und erkundeten danach auf eigene Faust die historische Altstadt oder erfreuten sich an traditioneller bayerischer Wirtshauskultur in der historischen Wirtschaft „Zur Wurschtkuch´l“.
Auf der Rückfahrt bescherten randalierende Fußballfans noch eine zwanzigminütige Bahnhofssperrung und dem Zug ebenso viele Minuten Verspätung, die zum Glück vom „Dieselroß“ bis Schwarzenberg wieder aufgeholt werden konnte, das um 21.30 Uhr erreicht wurde. Im Zug war glücklicherweise auch von den Unwettern nichts zu spüren, die sich an diesem Tage über dem Erzgebirge ausgetobt hatten.
Aufarbeitung des „Tempelhofer“ geht weiter
An den Wochenenden 21./22. und 28./29. Juni waren die Witterungsverhältnisse endlich passend, daß Vereinsfreund Olaf Gläser die Außenlackierung am „Tempelhofer“ auftragen konnte. Nach einer sandgelben Grundierung erhielt der Wagen wieder ein tannengrünes Kleid.
Arbeitsergebnisse Juni/Juli
Nach der Frühjahrsausstellung und den Veranstaltungen zum 150jährigen Bestehen der Bahnstrecke Schwarzenberg – Zwickau sowie der Regensburg-Sonderfahrt konnten anschließend auch einige, teils schon länger vorgesehene Arbeiten im Museum, in Angriff genommen bzw. weitergeführt werden.
Vereinsfreund Frank Strunz widmete sich den notwendigen und leider auch langwierigen Korrosionsschutzarbeiten am Kohlekran. Einige Zeit nahm auch die Vorbereitung unserer 50er für die Überführungsfahrt nach Klostermansfeld in Anspruch, mußten doch die Treibstangen demontiert und andere Teile gesichert sowie das Fahrwerk sorgfältig abgeölt werden. (Siehe dazu auch Fotos Seite 25).
Mitte Juni wurde mit der Restaurierung des zweiachsigen Talbot-Selbstentladewagens begonnen. Diese Arbeiten werden in bewährter Manier von den Vereinsmitgliedern Ralph und Gerd Mildner durchgeführt. Weiterhin wird auf dem Museumsgelände, durch die Eisenbahnfreunde des Vereins „Haltestelle zu Ursprung e.V.“ (HzU), der Wagenkasten eines ehemaligen Wärmeschutzwagens transportfähig hergerichtet. Dieser wurde im April vom VSE an die HzU abgegeben und soll am historischen Haltepunkt in Ursprung (bei Lugau) aufgestellt werden (Siehe auch PK 100, Seite 30).
An der neuen Museumsdiesellok, V100 112 516, begannen ebenfalls erste Korrosionsschutzarbeiten, doch gerade im Bereich des Führerhauses werden diese erheblichen Aufwand verursachen, da dieses von starker Durchrostung befallen ist.
Korrekturen und Ergänzungen zu PK 102:
Leider hat sich ein Fehler bei der neuen ePost-Adresse der Redaktion eingeschlichen, die korrekte lautet: vse_redaktion_pk@arcor.de (Achtung: keine Leerzeichen in der eMail-Adresse, sondern Unterstrich!) Wir bitten, daß Versehen zu entschuldigen und wollen an dieser Stelle auch gleich die Fotografen der letzten Ausgabe nachreichen: Axel Schlenkrich (S. 22 u. 23), Ralph Mildner (19 u. 22 oben) und Olaf Gläser (20). VSE-Redaktion
Eine traurige Pflicht…. Vereinsmitglied Manfred Illgen verstorben
Leider erreichte den VSE kurz nach der Überführung der 50er die Nachricht, daß am 30.06.2008 im Alter von 74 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit das Vereinsmitglied Manfred Illgen verstorben ist. Als langjährigem Leiter des Oberbauwerkes Wülknitz unterstanden ihm in den 1980er Jahren auch die beiden dort eingesetzten Heizloks. Seiner Initiative ist es zu danken, daß die 44 351 vor Ort erhalten werden konnte. Im wohlverdienten (Un-) Ruhestand war Manfred Illgen aktiv in der Regionalgruppe Wülknitz an der Erhaltung der 44er beteiligt. Der VSE verliert mit ihm ein sehr engagiertes Vereinsmitglied und möchte seiner Familie das herzlichste Beileid aussprechen. Er wird in ehrendem Gedenken bewahrt.
Pfingstdampftage im Deutschen Dampflokmuseum (DDM)
Am Pfingstwochenende verkehrte der von Lok 52 8075 (IG Werrabahn e. V.) beförderte VSE-Museumszug im Auftrag des Deutschen Dampflokmuseums Neuenmarkt auf der „Schiefen Ebene“ von Neuenmarkt-Wirsberg hinauf nach Marktschorgast. Nach den Feiertagen trat die 52er die Rückfahrt nach Eisenach an - sie war vom Osterwochenende bis Pfingsten im Einsatz für den VSE.
Der nächste Besuch des VSE-Museumszuges im Deutschen Dampflokmuseum – dann gezogen von Dampflok 23 1097 – findet am 20. September anläßlich des Jubiläums „160 Jahre Schiefe Ebene“ statt, zu dem mehr als zehn Dampfloks bzw. Sonderzüge aus Nah und Fern erwartet werden.
Vorschau 2009
Regelmäßige touristische Verkehre zwischen Buchholz und Schwarzenberg –
120jähriges Streckenjubiläum 200. Geburtstag Richard Hartmanns Die Gemeinden Annaberg-Buchholz, Crottendorf, Schlettau, Scheibenberg, Markersbach/Raschau, Schwarzenberg und der VSE bereiten für das Jahr 2009 einen Ausflugverkehr vor, der die touristischen Höhepunkte entlang der Strecke verknüpfen und so die Entwicklung eines sanften Tourismus zu fördern soll. Gleichzeitig sollen die Fahrten der langfristigen Erhaltung dieser Eisenbahnstrecke dienen.
Mit Abschluß der Bauarbeiten am Betriebsnetz der Erzgebirgsbahn nach Annaberg bzw. nach Schwarzenberg besteht künftig keine zwingende betriebliche Notwendigkeit zur Vorhaltung dieser Strecke für die DB Erzgebirgsbahn mehr. Auch wenn seitens des Unternehmens an einer Erhaltung der Strecke Interesse besteht, sind Einsparungsbestrebungen aus dem großen Bahn-Konzern dennoch zu befürchten. Den hohen Aufwendungen für die Unterhaltung stehen nur geringe Trasseneinnahmen gegenüber. Deshalb gilt es hier ab dem kommenden Jahr, neue Nutzungsmöglichkeiten zu finden, um eine Stillegung nach § 11 AEG ab 2010 durch die DB Netz AG abzuwenden.
Die erzgebirgischen Eisenbahnstrecken folgen in ihrem Verlauf fast ausschließlich den jeweiligen Flußläufen. Deshalb stellt die BSg – wie sie immer noch mit ihrer altsächsischen Buchstabenkennung genannt wird - eine Besonderheit dar. Es handelt sich bei ihr um die einzige Verknüpfung zweier solcher Talbahnen, die über den Scheitel des Berges hinweg verbunden werden. Neben der Überfahrt über den bekannten Markersbacher Viadukt bieten sich von ihr hervorragende Ausblicke weit in das Erzgebirge. Links und rechts der Strecke existiert ein großes touristisches Potential, das durch die Eisenbahn erschlossen werden kann.
Als einer der wichtigsten und aktivsten Anlieger wird der VSE die Koordination der Aktivitäten übernehmen. Gemeinsam mit der Erzgebirgsbahn, dem Netzwerk „Sachsen unter Dampf“ und den Anliegerkommunen soll ein touristischer Ausflugsverkehr entwickelt werden. Fahrtage sind für 2009 am
- und 10. Mai,
- und 14.Juni,
- und 12.Juli,
- und 16.August,
- und 4.Oktober geplant. Zum Einsatz kommt eine Garnitur der ehemaligen Reichsbahn-Schienenbusse (BR 772), es sind ein Zugpaar am Vormittag und zwei weitere nachmittags vorgesehen. Die Strecke wird an diesen Tagen sowie zu Ostern und auch in der Adventszeit außerdem für weitere Sonderzüge geöffnet.
An allen genannten Wochenenden finden in einer oder mehrerer Gemeinden teils überregional bekannte Veranstaltungen statt. Den Auftakt macht Annaberg als Ausrichter des Kirchentages, das Schlettauer Stadtfest (Juli) sowie das Stadt- und Edelweißfest in Schwarzenberg (August) könnten Anreize bieten, einmal streßfrei ohne Auto anzureisen.
Gleichzeitig werden 2009 des 120jährige Jubiläums der Eröffnung der Bahnstrecke und der 200. Geburtstags von Richard Hartmann gedacht. Beide Jubiläen stehen im Mittelpunkt der Schwarzenberger Eisenbahntage (traditionell am verlängerten Himmelfahrtswochenende, 21. – 24.05.) und anläßlich des Tages der Vereine in Markersdorf/Raschau am 13./14.06., zu denen auch Sonderzüge aus anderen Regionen Deutschlands erwartet werden. Am letzten Fahrtwochenende sollen auch die Feierlichkeiten zu beiden Jubiläen würdig ausklingen. Der „PK“ wird über die weiteren Bemühungen berichten.
Teilnahme am Festumzug zur 800-Jahrfeier Grünhain-Beierfeld
In historischen Uniformen der Reichsbahnzeit und unter Mitwirkung unseres Vereins-Barkas beteiligten wir uns am 6. Juli 2008 an den Feierlichkeiten, besitzt der Verein doch zur Gemeinde an der ehemaligen „Obererzgebirgischen Aussichtsbahn“ vielfältige Kontakte. Aus dem Museumsfundus wurden auch verschiedene Fahrzeuge als Leihgabe dorthin abgegeben.
Das Allerletzte…
Durch bislang Unbekannte wurden Ende Juli bei dem unter Denkmalschutz stehenden Stellwerk W3 in Schwarzenberg mehrere Scheiben eingeschossen. Dadurch ist ein erheblicher materieller Schaden entstanden, den der Verein schnellstens beheben muß, denn die Betriebsfähigkeit der Anlage ist sofort wieder zu gewährleisten. Es wurde natürlich sofort Anzeige bei der Bundespolizei erstattet, der Erfolg bleibt natürlich fraglich…
10.08.2008