Nachrichten von der Insel Rügen
Rügensche BäderBahn
Drei-Zugbetrieb in der Hauptsaison
Seit Samstag, 7. Juni, fahren nun sogar wieder 3 Züge bei der Rügenschen BäderBahn. Der dritte Zug startet und endet dabei in Putbus und pendelt dann vier Mal am Tag zwischen Binz LB und Göhren, wo sich durch die Angebotsverdichtung ein ungefährer Stundentakt mit Zugkreuzung in Sellin Ost ergibt. Die zusätzlichen Züge zwischen den Ostseebädern waren auch dringend notwendig, denn die Urlauberströme nahmen erwartungsgemäß bereits ab Ende Mai erheblich zu. Das RüBB-Team stand hierbei vor der Herausforderung, die Realisierung binnen weniger Tage anzuschieben, da die endgültigen Abstimmungen mit der Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin erst zum Anfang der 23. Kalenderwoche erfolgten. So wurden zum Beispiel die Fahrplanaushänge noch bis in die späten Abendstunden des Vortages zum Start des neuen Fahrplanes reihum auf allen Stationen aktualisiert.
Viele zufriedene Fahrgäste in den Zügen
Kurz nach Aufnahme des 3-Zugbetriebes wurden auch die ersten neuen RüBB-Informations-flyer unter die Leute gebracht. Zuerst erschien der Flyer „Fahrplan & Tarife“ und kurze Zeit später das Faltblatt „Streckenkarte, Kurzporträt & Geschichte“. Bei der regelmäßigen Verteilung an Kurverwaltungen, Veranstalter, Hotels und Pensionen helfen übrigens alle Mitarbeiter mit, denn der Bedarf an Printmedien zur Verteilung an die Gäste ist zur Saison enorm groß, da mit den alten Faltblättern der Vorsaison ja nichts mehr anzufangen ist. Seit Anfang Juni sind auch die drei Fahrkartenausgaben in Binz LB, Göhren und Putbus LB wieder regelmäßig geöffnet und entwickeln sich seitdem zu einem immer besser frequentierten Anlaufpunkt für die Fahrgäste. Mit Beginn der Schulferien füllten sich die Züge merklich weiter. Seit Ende Juli gibt es daher temporär einen zusätzlichen stationären Fahrausweisverkauf in Sellin Ost, der aus dem gedeckten Güterwagen an der alten Laderampe heraus erfolgt. Manche Urlauber fahren im normalen Leben offensichtlich nur selten mit öffentlichen Verkehrsmitteln, was die Fragen in den Beratungsgesprächen an den Fahrkartenausgaben und die telefonischen Anfragen entsprechend widerspiegeln. Neben Fahrplan- und Tarifauskünften gehören auch Erläuterungen zum Kombi-Ticket mit der Weißen Flotte sowie vor allem touristische Hinweise mit zum „1 mal 1“ der Informationswünsche. Aufgrund vielfacher Nachfrage wurde ab 26. Juli schließlich die Möglichkeit eingerichtet, dass interessierte Gäste bei rechtzeitiger Anmeldung gegen Entgelt auch mal auf dem Führerstand einer Dampflok mitfahren dürfen.
Fahrzeugeinsatz und Infrastrukturbetrieb beim Rasenden Roland
Bis Mitte Juli teilten sich die Lokomotiven 99 773, 99 787, 99 4801 und 99 4802-7 die Bespannung der drei Umläufe, wobei auch beide Sachsen-Loks fallweise vor dem dritten Zug und damit vor Rügen-Wagen zu erleben waren. Entsprechende „Adapterwagen“ machen es möglich. Am Mittwoch, 23. Juli, kehrte dann VII K 99 1784-0 auf die Insel zurück, absolvierte am Morgen des Folgetages eine Lz-Probefahrt bis nach Serams und ging dann mittags mit dem Umlauf P 105 - P 108 als erste reguläre Zugleistung ins Rennen. Die Schneepflüge stehen der Maschine übrigens ausgesprochen gut zu Gesicht, die neu angefertigten EDV-Schilder wiederum verkörpern bereits die Philosophie des Betreibers in diesem zumindest für Eisenbahnfreunde nicht völlig uninteressanten Bereich des Außenauftritts. Dies äußert sich auch in der positiven Resonanz seitens der Eisenbahnfans.
Die RüBB betreibt seit 1. Juni die Infrastruktur der Schmalspurbahn Putbus LB – Binz LB – Göhren auf Grundlage der erteilten Konzession. Derzeit liegt das Hauptaugenmerk auf der Absicherung und Durchführung eines zuverlässigen und möglichst störungsfreien Betriebes. Durch den termingleichen Personalübergang aller restlichen Mitarbeiter vom Altbetreiber RüKB funktionierte der Wechsel der Zuständigkeiten reibungslos, auch gegenüber dem Partner DB Netz AG wurden die bestehenden Absprachen zur Gestellung des Fahrdienstleiters in Putbus ohne Unterbrechung fortgeführt. Saisonal eingesetzte Mitarbeiter sichern in der 100-Tage-Hauptsaison den gegenwärtig höheren Personalbedarf mit ab.
10.08.2008