Schmalspur- und Museumsbahn-Nachrichten
BVO Bahn GmbH – Fichtelbergbahn
Bereits am 6. Dezember 2004 wurde die im Vorjahr ebenfalls in das Eigentum der BVO Bahn GmbH übergegangene Diesellok Lxd2-358 des Typs L45H von Freital-Hainsberg nach Marienberg gebracht. Hier erhält die 1969 in Rumänien gebaute vierachsige Lokomotive, die die BRG-Servicegesellschaft mbH (heute DB-Services Südost GmbH) im Jahr 2002 in Oberschlesien gekauft hatte, eine Hauptuntersuchung. Dazu importierte die BVO zwei Tauschdrehgestelle aus Rumänien, da die ursprünglich für 785-mm-Spurweite gelieferte Lokomotive in Polen im Herbst 2002 mit in Deutschland nicht verwendbaren 750-mm-Radsätzen versehen worden war. Außerdem nahmen die Beschäftigten der BVO an dem Fahrzeug umfangreiche Anpassungsarbeiten an der Bremsanlage vor, um das abrupte Bremsen der Lokomotiven abzustellen. Mit einer bordeauxroten Lackierung – angelehnt an die V100 der DR – soll die Maschine nun Ende April erste Probefahrten auf der Fichtelbergbahn absolvieren. Nach der Abnahme der Lok durch die Bahnaufsicht soll sie zunächst nach Radebeul kommen.
In Radebeul soll die Diesellok als Reservemaschine sowie für Bauzugdienste auf der Lößnitzgrundbahn genutzt werden.
Nach dem Beginn von Gleisbauarbeiten im Weißeritztal ist die Rückführung der Lok nach Freital vorgesehen. Ein Termin steht dafür allerdings noch nicht fest.
Da die Lxd2 identisch mit der auf der Fichtelbergbahn vorhandenen L45H-083 ist, wird sie voraussichtlich als L45H-358 von der BVO in Dienst gestellt werden. Indes nähert sich auch die erste im Mai 2004 eingeweihten neuen Oberwiesenthaler Lokschuppen in Eigenregie der BVO Bahn GmbH ausgeführte Hauptuntersuchung einer Lokomotive dem Ende. Wie die L45H/Lxd2 soll die Radebeuler 99 1775 Ende April auf der Fichtelbergbahn ihre Probefahrten absolvieren. Die Neubaulok wurde im Rahmen der HU mit einer Druckluftbremse ausgerüstet. Ende dieses Jahres soll sie dann voraussichtlich nach Radebeul zurückkehren, wo sie bisher mit einer Saugluftzugbremse eingesetzt worden war. Der Umbau wurde jetzt notwendig, da in Radebeul fast alle Regelfahrzeuge inzwischen mit Druckluftbremsen versehen sind. Der modernisierte Radebeuler Sitzwagen („Reko I“ – altes Dach) 970-605 kommt seit Beendigung seiner Hauptuntersuchung in der BVO Werkstatt Marienberg mit seinem Schriftzug „Lößnitzgrundbahn“ auf der Fichtelbergbahn zum Einsatz. Damit können zwischen Cranzahl und Oberwiesenthal inzwischen Wagen dreier Strecken beobachtet werden. Sie tragen die Aufschriften „Fichtelbergbahn“, „Wir fahren für den Wiederaufbau der Weißeritztalbahn“ und nun auch „Lößnitzgrundbahn“. Ab Himmelfahrt (5. Mai) kommt auch der aus einem modernisierten sächsischen Sitzwagen entstandene offene Aussichtswagen der BVO Bahn GmbH, der KC4 970-607, wieder auf der Fichtelbergbahn zum Einsatz. Er kann ohne Zuschlag genutzt werden. Im Vorjahr, seiner ersten Saison, fand er bei den Fahrgästen einen großen Zuspruch.
30.03.2005