Editorial
Liebe Preß’-Kurier-Leser,
seit 125 Jahren gibt es Schmalspurbahnen in Sachsen – mit einer besonderen Festival-Reihe wird diesem Umstand eine besondere Aufmerksamkeit zuteil. Der „Preß´-Kurier“ wird diese Veranstaltungsreihe mit einer umfangreichen Berichterstattung begleiten, wie in den beiden vorangegangenen Ausgaben bereits erfolgt. Das 1. Schmalspurbahnfestival Ende April/Anfang Mai bei der Döllnitzbahn hatte eine eher durchwachsene Bilanz zu verzeichnen, einige organisatorische Pannen sorgten bei zahlreichen Eisenbahnfreunden für Mißstimmung, trotz der erstmaligen Möglichkeit, wieder das Streckenstück von Nebitzschen nach Glossen befahren zu können. Diese Erfahrungen werden von den Veranstaltern der folgenden Feste sicher berücksichtigt. Halten Sie sich die Termine in Ihrem Kalender also ruhig frei – es lohnt sich!
Auch das am 12. Januar vom Verein zur Förderung Sächsischer Schmalspurbahnen e.V. bekanntgegebene Projekt „Die Sächsische I K Nr. 54 – Wiedergeburt einer Legende“ kommt langsam in Fahrt, der Zuspruch verschiedenster Firmen und Sponsoren zur Mitwirkung und finanziellen Unterstützung wächst kontinuierlich. Woran es momentan hängt, sind Zeichnungen von Bauteilen und Komponenten. Um den Aufwand für Neukonstruktionen so gering wie möglich zu halten, werden dringend originale Detailzeichnungen aller Art zur Gattung I K gesucht. Ich rufe alle PK-Leser auf, an dieser Suche mitzuwirken. Wer kennt jemanden, der noch Unterlagen über diese Lokomotive besitzt, wer hat vielleicht mal Unterlagen in der Hand gehabt? Aktive Suche in verschiedensten öffentlichen Archiven wird ebenso benötigt – der VSSB ist an „Zeichnung-Scouts“ sehr interessiert. Wer mithelfen kann, bitte über info@ssb-sachsen.de Kontakt aufnehmen. Auch dieses Puzzle ist ein Teil vom Projekt. Wir werden hier ab der nächsten Ausgabe exklusiv vom Projektfortschritt berichten: Der „I K-Report“ ist für PK-Leser inklusive!
Eisenbahn im Erzgebirge ist natürlich nicht nur auf der Schmalspur zu erleben, auch wenn die natürlich ein besonderes Flair versprüht. Auf der Regelspur sind neben der musealen Erinnerung und den Sonderfahrten durch den VSE in Schwarzenberg dank des Engagements der DB Erzgebirgsbahn auch Fahrgastzuwächse zu registrieren, mit Fahrzeugen der Baureihe 642 ist man inzwischen deutlich zügiger aus Chemnitz über verschiedene Strecken im Gebirge. Ab 24. Juni, zu ihrem 95. Geburtstag, geht die Drahtseilbahn Augustusburg nach umfangreichen Baumaßnahmen wieder in den Einsatz, unter der Betriebsregie der DB Erzgebirgsbahn – ein sehr positives Ergebnis aus dem Regionalnetz-Programm des Bahn-Konzerns, dessen sonstige Geschäftspolitik für den interessierten Eisenbahnfreund teils doch erhebliche Fragezeichen hinterläßt.
31.05.2006