VSE-Nachrichten
Aktuelles aus dem Eisenbahnmuseum Schwarzenberg Juni / Juli 2014
22. Schwarzenberger Eisenbahntage

Vom 29. Mai bis zum 1. Juni luden die Mitglieder des Vereins Sächsischer Eisenbahnfreunde e. V. (VSE) zu den 22. Schwarzenberger Eisenbahntagen ein. Auf die Gäste wartete ein buntes Programm rund um den Lokschuppen, wobei die Eisenbahn nur ein Programmpunkt war. Nach dem verregneten und kühlen Himmelfahrtstag setzte das schöne Wochenendwetter das Festgeschehen erst ins rechte Licht. Die Besucher lobten durchweg die gepflegten Museumsanlagen und schätzten die familiäre Atmosphäre, die Eisenbahn spielt für etliche Gäste dabei nur eine Nebenrolle. Die beiden Diesellokomotiven 107 018-4 der Firma Railsystems RP aus Gotha sowie 294 662-2 von DB Schenker aus Zwickau ergänzten die vereinseigene Fahrzeugsammlung. Letztmalig präsentierte der Verein die Dampflok 75 501 der sächsischen Gattung XIV HT im Museum. Sie war seit Februar 2002 als Leihgabe des Deutschen Dampflokomotiv-Museums Neuenmarkt-Wirsberg in Schwarzenberg ausgestellt und kehrte am 24. Juli 2014 im Schlepp einer PRESS-V100 ins DDM zurück. Stets gern im Museum zu Gast, unterhielt Clown Sacco die kleinen und großen Gäste mit seinem kurzweiligen Programm. Kinderspielecke, Bastelangebote und phantasiereiche Gesichtsschminkvariationen waren nicht nur am 1. Juni eine Attraktion für die jüngsten Besucher. Der Verkehrsverbund Vogtland und die DB Erzgebirgsbahn stellten ihre Nahverkehrsangebote in der Region vor und warben für die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs. Die Bundespolizei informierte über ihre Arbeit. Bei einer Tombola konnten die Gäste nicht nur eisenbahntypische Souvenirs gewinnen und beim Modellbahntauschmarkt im Lokschuppen wechselten viele kleine Abbilder der großen Bahn den Eigentümer. Wie in jedem Jahr stellte sich aus Berlin die BSW-Freizeitgruppe „Schnelltriebwagen 175 015/016 Berlin e. V.“ vor und erinnerte u. a. an die Zeiten, als diese Triebwagen die Stars der Deutschen Reichsbahn im internationalen Verkehr waren.

Ebenfalls im Lokschuppen hielten die Briefmarkenfreunde Rittersgrün postalische Souvenirs sowie neu herausgegebene Briefmarkenblöcke mit Motiven ausgewählter VSE-Museumsfahrzeuge für Sammler bereit. Gut gefüllt zeigte sich der halbstündlich verkehrende traditionelle Zubringerzug vom Bahnhof Schwarzenberg ins Eisenbahnmuseum und zurück, mit welchem die Besucher bequem und stilecht anreisen konnten. Diesmal kam ein Triebwagen der Baureihe 772 („Ferkeltaxi“) zum Einsatz, der dem VSE als Leihgabe auch für künftige derartige Fahrten zur Verfügung steht. Im Bereich des historischen Stellwerkes fuhr nicht nur der VSE-Schienentrabi die Gäste über die Gleise des ehemaligen Güterbahnhofs, auch das Stellwerk selbst war in Betrieb und die dort tätigen Vereinsfreunde gaben gern Auskunft zu Technik und Funktion dieser seltenen Bauform. Die Vereinsmitglieder waren besonders erfreut, dass nach der erfolgten Reparatur die vereinseigene Dampflokomotive 50 3616-5 im Einsatz stand und zuverlässig ihren Dienst versah. Publikumsmagnet waren die Führerstandsmitfahrten im Festgelände. Kurz vor 14 Uhr zeigte sich das Museum wie leergefegt – alle Besucher suchten sich „ihre“ Position, um die Fahrzeugparade zu verfolgen. Vor unzähligen Augen und Kameraobjektiven fuhren die betriebsfähigen vereinseigenen Loks, verstärkt um die Gastfahrzeuge, an den staunenden Gästen vorbei. Vereinsmitglied Matthias Forthaus moderierte die Parade und informierte über Geschichte sowie technische Details der vorgestellten Lokomotiven. In dieser Zeit konnte sich das VSE-Serviceteam eine kurze Pause gönnen, waren sie doch von früh bis abends schier unermüdlich im Einsatz, alle Gäste mit erzgebirgischen Spezialitäten zu bewirten. Das eigens aufgestellte Festzelt bewährte sich sowohl im feiertäglichen Regen als auch schattenspendend am Wochenende. Für alle, die nicht zu den Eisenbahntagen ins Museum kommen konnten, gilt auch weiterhin: Das Eisenbahnmuseum Schwarzenberg hat täglich von 10 bis 14 Uhr geöffnet, an den Wochenenden bis 17 Uhr.
Neuer Besucherzugang in Betrieb


Der Verkauf des Grundstückes vor dem Museumsgelände machte die Errichtung eines neuen Besucherzugangs erforderlich. Der stetig anwachsende Besucherstrom soll zukünftig das Museum erreichen, ohne das Nachbargrundstück queren zu müssen. Vom Parkplatz vor den Privatgrundstücken führt nun seit Anfang Juli ein neuangelegter Fußweg entlang des Gleises des ehemaligen Ablaufbergs. Oberhalb des Museumsgeländes biegt dieser dann ab und die Besucher erreichen an der Lokschuppenrückseite den bisherigen Zufahrtsweg. Für Vereinsmitglieder und Lieferanten ändert sich an der Zufahrt per Pkw bzw. Lkw nichts, diese führt weiterhin – wie bisher – über das Nachbargrundstück. Ebenso benutzen mobilitätseingeschränkte Personen und ihre Begleiter weiterhin den alten Besucherzugang.
10.08.2014