Preßnitztalbahn aktuell
Ein Pfingstfest der Extraklasse
Es ist sicherlich schwer, bei der 21. Auflage einer Veranstaltung noch besondere Prädikate zu verteilen, waren doch auch die 20 Vorgänger stets besondere Höhe- und Anziehungspunkte im Jahresprogramm der IG Preßnitztalbahn e. V. Nun sind deutlich über 5500 Fahrgäste in den Zügen der Museumsbahn und mehr als 2300 Besucher der Modelleisenbahnausstellung in der Fahrzeughalle schon gute Gründe, dem diesjährigen Bahnhofsfest in Jöhstadt und entlang der ganzen Strecke einen Erfolgsstempel zu verpassen.
Ganz erheblich trägt natürlich das Wetter sehr zum Gelingen bei; drei durchweg trockene und angenehm warme Tage sind also weitgehend optimale Bedingungen. Doch auch in der Vorbereitung auf das Fest wurde intensiv die Werbetrommel gerührt, wurden Plakate geklebt und im Landkreis aufgehangen. Außerdem fand eine zusätzliche Presseveranstaltung mit der Lok Aquarius C statt, die noch einmal zusätzlich für Öffentlichkeitswirksamkeit sorgte. Nicht zuletzt trugen aber auch wieder Fernseh- und Rundfunkbeiträge zur besseren Wahrnehmung in der Bevölkerung bei.
Fünf Dampfloks waren auf den acht Kilometern Museumsstrecke im Einsatz und stellen inzwischen schon einen Standard zu Pfingsten bei der Preßnitztalbahn dar. Doch ist es immer wieder mal gut, darauf hinzuweisen, daß die aktuell regelmäßig verkehrenden vier Bahnen zur gleichen Zeit zusammen wohl auch nicht viel mehr Fahrgäste auf die Schienen brachten. Für diese gab es zwischen Schmalzgrube und Jöhstadt wieder einen Halbstundentakt, der kurze Umlauf bediente dabei die Station an der Ausstellungs- und Fahrzeughalle, die kurzfristig in „Haltepunkt Modellbahnausstellung“ umbenannt worden war.
In der Fahrzeughalle sorgten dann verschiedene Vereine und Privatpersonen mit ihren sehr abwechslungsreichen Modellen und Anlagen für glänzende Augen. Eines der Highlights war dabei sicherlich die Darstellung des Schmalspurbahnbetriebes an der Wittower Fähre auf Rügen mit vorbildgerechter Bedienung der Fähranlagen und Trajektierung von Fahrzeugen. Kaum weniger interessant und ebenso dicht umlagert waren neben Streckenabschnitten der Preßnitztalbahn auch Anlagen mit gemischtem Betrieb von Schmalspur- und Regelspurstrecken und der Darstellung von Bauwerken aus der sächsischen Heimat. Viele junge und junggebliebene Modelleisenbahner erfreuten sich dabei aber auch am Fachsimpeln und Zuschauen an tatsächlich parallel zum Fahrbetrieb tatsächlich im Weiterbau befindlichen Anlagenteilen.
Auf dem Bahnhofsgelände von Jöhstadt herrschte tagsüber im Festzelt wieder reger Ansturm, unterschiedliche kulturelle Darbietungen und Musikprogramme sorgten im Festzelt für kontinuierlich gute Füllung, während die am Grill und an den Verkaufsständen eingesetzten Mitarbeiter erneut kaum zu einer Pause kamen.
Überhaupt stehen die zu besetzenden Dienstposten im Vorfeld einer Veranstaltung im besonderen Fokus. Dank der Unterstützung durch Eisenbahnfreunde und befreundete Vereine ist es aber auch in diesem Jahr gelungen, alle Dienste qualifiziert zu besetzen. Insgesamt dürften wieder über 60 Mitglieder und Freunde der Preßnitztalbahn an den drei Festtagen zum guten Gelingen ihren Teil beigetragen haben. Solide und zuverlässige Technik ließ darüberhinaus zu keiner Zeit Beeinträchtigungen im Betriebsablauf aufkommen.
Im historischen H6-Bus konnte zwischen Wolkenstein und Steinbach wiederum eine Steigerung der Fahrgastzahlen an allen Tagen verzeichnet, in einigen Busumläufen sogar nur noch Stehplätze angeboten werden. Interessanterweise wird das Busangebot von der Erzgebirgsbahn zur Preßnitztalbahn immer stärker auch in größere Reisetouren einbezogen. Eine Schülergruppe aus Ingolstadt reiste nicht nur durchgängig mit öffentlichen Verkehrsmitteln über die Preßnitztalbahn nach Jöhstadt zum Schullandheim an, auch einige Tage nach den Pfingstfeiertagen wurde sie an einer anderen Schmalspurbahn in Sachsen wieder gesichtet.
Komplettiert wurde das Jöhstädter Festangebot durch zahlreiche Imbiß- und Verkaufsstände in Schmalzgrube und Steinbach, so daß den Gästen des Pfingstfestes an keiner der mit Parkplätzen versehenen Zugangsstationen langweilig werden konnte. Die beliebten Nachtfahrten bis 1 Uhr morgens rundeten das Vollprogramm eines erfolgreichen Festes ab und boten für den Ausklang des Tages einen ruhigen Platz für ein gepflegtes Bier.
11.06.2012