Öchsle Schmalspurbahn

Der 750-mm-Schmalspurbahn Warthausen – Ochsenhausen steht seit 20. August ein originaler württembergischer offener Güterwagen zur Verfügung. Der dreiachsige Osm 578 (Württembergische Waggonbauwerkstätte Cannstatt 1912) war seit September 2007 in Tiefenbach am Federsee von einem Mitglied der AG „Württembergische Schmalspurwagen“ aufwendig restauriert worden. Ein Großteil der Baugruppen musste dabei erneuert werden. Während die offenen Güterwagen der SOEG in Zittau oder der IG Preßnitztalbahn e.V. in Jöhstadt nur von Zeit zu Zeit per Sondergenehmigung als Aussichtswagen Nutzung finden, soll der Osm nach seiner Zulassung beim Öchsle ab der Saison 2012 regulär als Aussichtswagen zum Einsatz kommen. Dazu befinden sich in seinem Inneren 38 Sitzplätze. Der Einstieg erfolgt über die Stirnseiten von anderen Wagen aus. Das hat übrigens sogar einen historischen Hintergrund, da genau diese Wagenbauart bei der Bottwartalbahn als Sommerwagen eingesetzt wurde. Der Osm 578 war hingegen 1912 werksneu auf die Öchsle-Strecke gekommen. Er kam hauptsächlich im Stückgutverkehr und mit Aufsätzen versehen zum Viehtransport zum Einsatz. Von 1894 bis 1912 wurden insgesamt 37 Wagen dieser Bauart für die württembergischen Schmalspurbahnen beschafft. Durch den schnell ausgeweiteten Rollbockverkehr wurden viele der Wagen schon früh nicht mehr benötigt. Beim Öchsle schied als letzter 1964 der Osm 578 aus, durch einen Zufall blieb er in Teilen bei einer Privatperson erhalten. Die AG „Württembergische Schmalspurwagen“ setzt nun die Restaurierung des G 154 fort, seine Fertigstellung ist für Sommer 2012 absehbar. Parallel hat inzwischen der Neuaufbau des Sitzwagens „711 Stg“ begonnen.

André Marks

16.10.2011