Editorial
Liebe Preß’-Kurier-Leser, die neue Bundesregierung ist im Amt, teilweise schmerzhafte Einschnitte sind im Sozialsystem angekündigt, Anfang 2007 soll die Mehrwertsteuer erhöht werden. Fachliche Ziele, Entwicklungslinien der Koalition für die Legislaturperiode sind bisher kaum bekannt auch nicht, welche Ziele in der Verkehrspolitik verfolgt werden. Das sind bisher kaum Gründe, optimistisch in die Zukunft zu sehen. Einschnitte in den Geldbeutel der Menschen wirken sich zumeist nicht im Konsumverhalten bei Lebensmitteln oder Unterhaltungstechnik aus - bei Kultur, bei Besuchen der Museen, den touristischen Aktivitäten der Familie, Reisen und Ausflügen wird meistens zuerst gespart.
Auch die Zuschüsse für den öffentlichen Personennahverkehr wurden von Bund und Ländern schon mal auf die Streichliste gesetzt. Es wird also nun auch Einrichtungen treffen, die bisher vom Tropf der öffentlichen Hand „schwarze Nullen“ schrieben. Für die Museumsbahnen und Eisenbahnmuseen - egal ob regel- oder schmalspurig - bedeutet das, noch intensiver die Werbetrommel für ihre Einrichtungen zu rühren, noch intensiver den Vorteil und Mehrwert eines Besuches der Anlagen oder einer Benutzung des Zuges herauszustellen. Der Wettbewerbsdruck wird auch durch die öffentlich finanzierten Tourismusbahnen größer werden, weniger Geld der öffentlichen Hand bedeutet auch, zum Beispiel in Zittau, Radebeul oder Oberwiesenthal neue Ideen zu generieren. Da die Werbebudgets der Verkehrsverbünde trotzdem noch weit über den Möglichkeiten der Vereine zum Beispiel in Schwarzenberg, Jöhstadt oder Carlsfeld liegen, müssen wir unsere Anstrengungen auch mit Unterstützung unserer Mitglieder weiter intensivieren.
Im kommenden Jahr werden die Sachsen auf der Schmalspur gemeinsam, regional und über das Jahr verteilt, das Jubiläum „125 Jahre Schmalspurbahnen in Sachsen“ feiern. Der Verein zur Förderung Sächsischer Schmalspurbahnen e.V hat es in die Hand genommen, dieses Ereignis zu organisieren. An den verschiedenen Strecken, Bahnhöfen und Denkmälern soll mit selbstständig organisierten Veranstaltungen jeweils dieses Jubiläum gefeiert werden - eine gemeinsame Aktion, die gerade richtig für die Aktivierung von mehr Besuchern und Fahrgästen kommt. Ganz sicher ein Grund, mit Optimismus in die Zukunft zu sehen.
Ein Blick auf das Erreichte des Jahres 2005 läßt dabei nicht minder positive Ergebnisse und Erlebnisse Revue passieren. In schwierigem Umfeld ist es den Vereinen in Jöhstadt und Schwarzenberg wieder gelungen, sich auf einem hohen Niveau zu behaupten, neue Projekte anzugehen und die Attraktivität zu sichern.
Dank allen Freunden, Mitgliedern und Förderern. Glück Auf und einen guten Start ins Jahr 2006.
28.11.2005