Einweihung restauriertes Stationsgebäude Schloßvippach

Am Freitag, dem 13. Mai 2022, wurde das in den vergangenen zwei Jahren im Auftrag der Gemeinde Schloßvippach restaurierte ehemalige Stationsgebäude der Haltestelle Schloßvippach offiziell eingeweiht und dem örtlichen Heimatverein für Veranstaltungen sowie Ausstellungen übergeben. Das Gebäude war beim Bau der meterspurigen Strecke Buttelstedt – Großrudestedt im Jahr 1886 von der Firma Soenderop & Co. aus Berlin im Auftrag der Weimar-Rastenberger Eisenbahn-Gesellschaft (WREG) errichtet worden. Sowohl der durch Schloßvippach führende Zweig Buttelstedt – Großrudestedt als auch die ebenfalls meterspurige Strecke Weimar – Rastenberg wurden im Juni 1897 eröffnet. Um 1900 ließ die Centralverwaltung für Sekundärbahnen Herrmann Bachstein als neuer Eigentümer der beiden Nebenbahnen am Stationsgebäude von Schloßvippach einen Wohntrakt für den Bahnagenten errichten, der im Bild oben links zu sehen ist. Der Betrieb dieser Privatbahn endete im April 1946, um die Schienen und Fahrzeuge als Reparationsgut in die Sowjetunion zu bringen. In der DDR- und Nachwende-Zeit diente das ehemalige Stationsgebäude von Schloßvippach als Wohnhaus. Dazu erfuhr es mehrere Umbauten, zuletzt stand es leer und verfiel. Seit der Restaurierung zeigt es sich weitgehend wieder im Ursprungszustand. Als letztes erhaltenes Stationsgebäude der WRE erinnert es nun an diese meterspurige Sekundärbahn im Vippachtal. Dazu sind zukünftig noch eine kleine Ausstellung und ein Gleisstück vorgesehen.

Uwe Rau

14.06.2022