Schmalspur- und Museumsbahn-Nachrichten
Traditionsbahn Radebeul e. V.
Die SOEG und die Traditionsbahn Radebeul e. V. (TRR) haben Anfang Juli leihweise zwei Wagen getauscht. Demnach bekommt der Radebeuler Einheitswagen mit Polsterbestuhlung „Dresden K26“ (970-006) von der SOEG eine HU und ergänzt anschließend für 16 Jahre den Zittauer DRG-Zug. Der bisher in diesem Zug in Zittau eingesetzte Traglastenwagen „Dresden K1111“ (DR 970-519) traf dafür am 1. Juli in Radebeul Ost ein. Dieser 1922 in Werdau gebaute Wagen mit Holzbeplankung soll eine Saugluftleitung angebaut und seine bei Indienststellung gültige Nummer 612K angeschrieben bekommen. Damit würde es sich um das einzige derart beschriftete Fahrzeug handeln. Es erinnert damit an die Zeit zwischen der Verreichlichung der bisherigen Staatsbahnen (1920) und dem Anbringen der gemäß Umzeichnungsplan von 1927 vergebenen DRG-Nummern um 1928/ 1929. Die bisher nachweisbaren Heimatbahnhöfe dieses Wagens waren ab mindestens 1940 Hainsberg, ab 1964 Kirchberg, von 1971 bis 1990 Freital-Hainsberg und danach drei Jahre Radebeul Ost, ehe der Wagen ab 1994 durchgängig in Zittau stationiert war. Dort wechselte er Ende 1996 ins Eigentum der SOEG. Die erste Fahrt des Traditionszuges nach der Corona-bedingten Sperrung fand am 5. Juli statt. In den von der IV K Nr. 132 (99 539) geführten Zug war auch der zweiachsige Personwagen 235K der IG Verkehrsgeschichte Wilsdruff e. V. eingereiht, für den die dortigen Eisenbahnfreunde nach einer Prüfung am 26. Juni 2020 die endgültige Zulassung für den Eisenbahnbetrieb erhalten hatten. Während der Karl-May-Fahrt von Radebeul Ost in den Lößnitzgrund gab es am 5. Juli unterwegs auch einen Zugüberfall. Die nächsten Fahrten des Traditionszuges finden am 29. August (Zuckertütenexpress für Erstklässler, ABC-Schützen fahren frei), am 30. August (Karl-May-Fahrt) sowie Mitte September statt. Danach wird am Wochenende 19./ 20. September das diesjährige Schmalspurbahn-Festival auf der Lößnitzgrundbahn veranstaltet.
12.08.2020