Preßnitztalbahn aktuell
Die Museumsbahn im Dezember 2012 und Januar 2013
Man könnte sie, in Anlehnung an eine zum Jahreswechsel immer sehr beliebte Fernsehsendung „the same procedure as every year“ nennen, die erforderlichen Arbeiten zur Absicherung und Organisation des umfangreichen Fahrbetriebes im Dezember. Doch würde dies der Arbeit der freiwilligen Helfer und Mitarbeiter in dieser Zeit genauso wenig gerecht werden wie im ganzen Jahr, auch wenn der Museumsbahnbetrieb vielfach von den gleichen Abläufen und Anstrengungen geprägt ist. Im Winter kommt als Wiederholungseffekt immer noch „die Sache mit dem Schnee“ hinzu, die eine zusätzliche Einsatzbereitschaft aller Mitstreiter erfordert, wenn die Züge fahren sollen.
Während in der Adventszeit mehrfache Schneepflugeinsätze notwendig waren, zeigte sich Petrus „zwischen den Jahren“ eher schneefaul, was den Eisenbahnbetrieb zwar vereinfachte, aber viele potentielle Wintergäste, die eine Ski- oder Schlittentour geplant hatten, eher von einem Ausflug ins Erzgebirge abhielt. Ein klassisches Beispiel dafür, dass es eben selten allen gleichzeitig Recht zu machen ist.
Arbeiten an der Infrastruktur
Nachdem der Schneeeinbruch Ende November für erhebliche Schäden an der Streckenfernsprechleitung gesorgt hatte, waren in der Vorweihnachtszeit zahlreiche Arbeitseinsätze erforderlich, um den Schneebruch an Bäumen zu beseitigen sowie die abgerissenen Fernsprechleitungsdrähte zu sichern. Bei mehrfachen Schneeräumeinsätzen stand nicht nur die Befahrung der Strecke mit dem Schneepflug, sondern vor allem die manuelle Beräumung der Bahnsteiganlagen und Bahnübergänge im Fokus der Personalplanung.
Mit ihrer sehr umfangreichen Illumination von Gebäuden und Fenstern zur Weihnachtszeit sorgt die Preßnitztalbahn einerseits für ein zünftiges Weihnachtsambiente, was durch die Besucher und Fahrgäste auch regelmäßig anerkannt wird. Doch erfordert die Beleuchtung auch eine umfassende Betreuung und schnellstmögliche Reaktion bei auftretenden Störungen oder Beschädigungen.
Für die nach Vandalismus demontierte und momentan in Aufarbeitung befindliche Bahnhofsuhr vom Gebäude in Steinbach wurden mehrere Schmuckteile neu gegossen und werden nun weiter bearbeitet. Geplant ist dabei, dass die Uhr das Gebäude spätestens bei Aufnahme des Frühjahrsfahrbetriebes wieder ziert.
Fahrbetrieb
Außer bei dem bereits erwähnten ausfallbedingten Einsatz der IV K 99 1568-7 am 16. Dezember bestritten die IV K 99 1542-2 und die Schlepptenderdampflok „Aquarius C.“ den kompletten Fahrbetrieb im Advent und zum Jahreswechsel. Die beiden Diesellokomotiven 199 007-6 (Ns4) und 199 009-2 (V10C) standen für Rangierdienste zur Verfügung. Anfang 2013 übernahm 99 1568-7 die Einsatzbereitschaft und beförderte am 12. Januar einen ersten Sonderzug. Vom Sonnabend vor dem 1. Advent bis einschließlich 3. Advent hat der Nikolaus insgesamt knapp 1300 Überraschungen an die jüngsten Fahrgäste verteilt.
Fahrgaststatistik
- 1. Advent: 612 Personen
- 6. Dez.: 654 Personen
- 2. Advent/Mettenschicht: 1269 Personen
- 3. Advent: 653 Personen
- Jahreswechsel: 3146 Personen
- 3 Charterfahrten im Dezember
- 2 Charterfahrten im Januar
Bundesfreiwilligendienst bei der Preßnitztalbahn
Interessenten an einer Tätigkeit im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes bei der Preßnitztalbahn können sich an die Geschäftsstelle des Vereins wenden. Es besteht mit der Tätigkeit die Möglichkeit, den Verein bei der Erhaltung sowie beim Betrieb der Museumsbahn Steinbach – Jöhstadt zu unterstützen.
V10C aus Möllenhagen
Entgegen anderslautenden Meldungen in Internetforen hat nicht die IG Preßnitztalbahn e. V., sondern die EBB Pressnitztalbahn mbH am 15. Januar 2013 von der ehemaligen Werkbahn des Beton- und Schwellenwerkes Möllenhagen/Rethwisch insgesamt fünf V10C mit 600 mm Spurweite erworben und abtransportiert. Ursprüngliche Überlegungen sahen eine Nutzung für Ersatzteilzwecke vor, aufgrund des großen Interesses verschiedener Vereine und Eisenbahngesellschaften wurden einzelne Loks aber inzwischen zum Kauf angeboten. Die Ausschreibung dazu läuft, so dass weitergehende Informationen erst im nächsten Preß’-Kurier bekanntgegeben werden können. Eine Lok soll auf jeden Fall durch die IG Preßnitztalbahn e.V. erworben werden, um notwendige Ersatzteile für die beiden eigenen V10C zu gewinnen.
09.02.2013