Regelspur aktuell
Initiative Sächsische Eisenbahngeschichte e.V.
Der letzte erhaltene sächsische Schnellzugwagen – ein 3.-Klasse-Wagen der Reichsbahn-Gattung C4ü Sa 07
Mitte Oktober wurde der letzte erhaltene sächsische Schnellzugwagen – ein 3.-Klasse-Wagen der Reichsbahn-Gattung C4ü Sa 07 – von Schwarzenberg nach Dresden gebracht. In der sächsischen Landeshauptstadt findet gegenwärtig die Befundung des Wagens statt – welche Baugruppen sind praktisch wiederverwendbar? Vom neuen Eigentümer des Wagens, dem 2010 gegründeten Verein „Initiative Sächsische Eisenbahngeschichte e.V.“ (ISEG), wurde erst vor wenigen Monaten die Identität des Wagens ermittelt. Bisher war lediglich die Bahndienstwagennummer 60 50 99-28 304-2 dieses Fahrzeuges aus DDR-Zeiten bekannt. Anhand von aufgefundenen Schlagzahlen steht nun fest, daß es sich um einen 1909 in Bautzen gebauten Wagen handelt, den die K.Sächs.Sts.E.B. mit der Bahnnummer 1661 in Dienst gestellt und im „Bildlichen Verzeichnis“ ihres Rollmaterials unter der lfd. Nr. 132a geführt haben. Im Jahr 1922 wies ihm die Reichsbahn die Nummer „Dresden 26 027“ zu, 1930 die DRG die Nummer „17 787 Dresden“.
Zustand und Verwendung des Wagens nach Kriegsende 1945 liegen derzeit noch im Dunkeln. Im Umzeichnungsplan von 1958 war der Wagen nicht mehr enthalten. Vermutlich war er bereits zuvor zum Bahndienstwagen umgebaut worden. In den siebziger Jahren diente der Wagen der Bahnmeisterei Dresden als Kinowagen. Beheimatet war er dazu in Radebeul West. Vom Leiter der Industriebahn Dresden sichergestellt, kam der Wagen Ende 1993 zum VSE nach Schwarzenberg. Im Jahr 2011 erwarb die ISEG den vierachsigen D-Zug-Wagen. Ziel ist es, ihn in den nächsten Jahren unter Berücksichtigung denkmalschützerischer Gesichtspunkte in den Zustand der frühen dreißiger Jahre als 3.-Klasse-Wagen zurückzuversetzen. Der Verein ist dazu an weiteren Mitstreitern sowie Unterstützung jeder Art interessiert. Eine Kontaktaufnahme ist über die E-Mail-Adresse i-s-e-g@gmx.de möglich.
09.12.2012