Schmalspur- und Museumsbahn-Nachrichten
Weißeritztalbahn: VSSB e.V. zeigt zum Wiederaufbau Flagge
Kurz nachdem die Nachricht über die Freigabe der zehn Millionen Euro Flutgelder für die Reparatur der Weißeritztalbahn bekannt wurde, veranstaltete der Verein zur Förderung Sächsischer Schmalspurbahnen e. V. (VSSB) am 8. September in Schmiedeberg eine Podiumsdiskussion zum Stand des Wiederaufbaus. Über 40 Diskutanten und Gäste hatten sich hierzu in der Gießerei eingefunden, um insbesondere die technischen und zeitlichen Möglichkeiten der Arbeiten zu besprechen. Ein Beispiel hierfür war die Ankündigung des DB-Konzernbevollmächtigen für Sachsen, Hans-Jürgen Lücking, und des Geschäftsführers der BVO Bahn GmbH, Roland Richter, daß die Vertragsverhandlungen für den Betreiberwechsel kurz vor dem Abschluss stehen. Ebenso lassen die neu gebildete Arbeitsgruppe Marketing unter Einbeziehung der IG Weißeritztalbahn e. V. und die Einladung an Hoteliers und Gastronomen, sich mit eigenen Ideen am zukünftigen Betrieb und dem Werben um Fahrgäste zu beteiligen, auf eine Reihe neuer Impulse hoffen.
Ausdruck fand all dies in der auch von Bürgermeistern und Politik unterstützten „Schmiedeberger Erklärung“. In ihr heißt es u. a. (gekürzt):
Als Vertreter von Kommunal-, Regional-, Landes- und Bundespolitik sowie als Freunde und Unterstützer der Weißeritztalbahn unterstützen die Unterzeichner den unverzüglichen kompletten Wiederaufbau der kompletten Strecke bis nach Kipsdorf. Diese Bahn wird als Bestandteil der touristischen Infrastruktur dringend gebraucht. Für den Wiederaufbau erwarten die Unterzeichner einen konkreten Zeitrahmen, der auch die Realisation einzelner Teilstücke zu unterschiedlichen Zeitpunkten einschließen kann, jedoch nicht einzelne Teilstücke vom Wiederaufbau ausnehmen darf. Mit der Zusage der finanziellen Mittel und dem Beginn des Wiederaufbaus am 14. September 2004 besteht die Möglichkeit, an mehreren Stellen gleichzeitig zu bauen, die es zu nutzen gilt. Angesichts modernster Technik für die Planung und Realisierung des Wiederaufbaus muss es möglich sein, den Wiederaufbau im Jahr 2005 abzuschließen. Die kurze Bauzeit von nur wenigen Monaten in den Jahren 1881/82 und 1883 sowie der schnelle Wiederaufbau an vielen anderen Stellen nach dem Hochwasser 2002 sind Gradmesser für die Konsequenz der Verantwortlichen bei der Umsetzung des Angekündigten. Der mit relativ geringen Mitteln in wenigen Wochen umsetzbare Wiederaufbau des zerstörten Teilstückes im Bereich Ulberndorf, ermöglicht die Nutzung für Sonderfahrten noch in der Vorweihnachtszeit 2004 und wäre ein sichtbares Zeichen für das Festhalten am Wiederaufbau der gesamten Strecke, das Vertrauen in der Region schaffen würde.
Die Unterzeichner erklären sich bereit, an der Findung eines gemeinsamen, zukunftsorientierten Betreiberkonzeptes aller Beteiligten mitzuwirken, dessen Ziel es sein soll, unter dem Gebot der Wirtschaftlichkeit einen auch für den Tourismus der Region attraktiven Schienenpersonennahverkehrs anzubieten, der durch weitere Angebote (z. B. Sonderzüge zu besonderen Anlässen) ergänzt wird. Dabei sollen sich die verschiedene Verkehrsarten, insbesondere Bahn- und Busverkehr, nicht gegenseitig verdrängen, sondern vielmehr im Sinne einer modernen, bürger- und touristenfreundlichen Lösung ergänzen.
Weitere Informationen erteilt der Verein zur Förderung Sächsischer Schmalspurbahnen e. V., Bautzner Straße 17, 01099 Dresden, Tel. 03 51/21 36 71 00, Fax 03 51/21 36 71 10, oder im Netz unter ssb-sachsen.de
(Anm. Website-Redaktion: Seit 2014 ist der VSSB e.V. in der Stiftung Sächsischer Schmalspurbahnen aufgegangen. Die Website der Stiftung lautetet https://stiftung-ssb.de/ )
27.09.2004