Preßnitztalbahn aktuell
Die Museumsbahn im Dezember 2020 und Januar 2021
Stellen Sie sich vor, es gibt winterlich verschneites Weihnachtslandambiente ringsum; Schwibbögen, Weihnachtsbäume und -sterne sorgen auch bei Dunkelheit für einen leichten Lichtschimmer. Das können sich sicherlich viele Menschen vorstellen. Doch dass diesen Anblick in der vergangenen Advents- und Weihnachtszeit sowie über den Jahreswechsel niemand im Schwarzwasser- und Preßnitztal durch die beschlagenen Fenster eines durch die Landschaft dampfenden Zuges erleben konnte, erscheint auch jetzt noch obskur. Seit dem dritten Adventswochenende ist auch die Preßnitztalbahn im Lock-down der zweiten Corona-Welle gefangen. Nicht weil die Bahn nicht fahren könnte, sondern weil durch die aufgestellten Bewegungsrestriktionen für den Großteil der Gäste wenig Chancen bestanden, legal ins Preßnitztal zu reisen. Zudem sollte niemand verleitet werden, das Erlebnis mitzunehmen, aber dafür von Ordnungsbehörden einen Bußgeldbescheid zu bekommen. Da die anderen, von öffentlichen Geldern getragenen Schmalspurbahnen in Sachsen unverändert kilometerleistungsabhängige Zuschüsse bekommen, halten diese Gesellschaften den Fahrbetrieb trotz niedriger Fahrgastzahlen aufrecht.
Fahrbetrieb
Bereits unter Corona-Einschränkungen startete der Fahrbetrieb zum ersten Adventswochenende (28./29. November) und auch das zweite Adventswochenende (5./6. Dezember) stand unter den ersten Reiseeinschränkungen, so dass die Züge in Summe gerade einmal 210 Fahrgäste nutzten. Danach hat die Betriebsleitung der Preßnitztalbahn bisher 19 Fahrtage storniert. So sind auch alle im Februar geplanten öffentlichen Fahrten abgesagt. Nach derzeitigen Planungen könnten die ersten Fahrtage 2021 am 20./21. März unter dem Motto „Dampf in den Frühling“ stattfinden – vorbehaltlich des Endes der Reisebeschränkungen.
Infrastruktur
Während der öffentliche Fahrbetrieb im Dezember stark eingeschränkt war, fanden zur Schneeberäumung alle notwendigen Fahrten und Einsätze statt. Denn auch nach dem 6. Dezember wurden nach Schneefällen die Bahnsteige sowie Zugänge, Bahnübergänge, Einfahrten und die benötigten Parkplätze regelmäßig freigehalten bzw. abgestumpft. Da in der Werkstatt weiter an Fahrzeugen gearbeitet wird, gab es außerdem Überführungs- und Probefahrten. In der zweiten Januarwoche startete die alljährliche Rückführung der Weihnachtsbeleuchtung in die Lagerorte oder zur vorherigen elektrischen Prüfung. Auch wenn man mangels Laubes nur bedingt von Grünschnitt reden kann, mussten im Dezember und Januar kurzfristig mehrere zwischen den Bahnhöfen Jöhstadt und Schlössel stehende Bäume und Sträucher gestutzt werden, damit durch Eis und Schnee herabhängende Äste nicht die Streckenfernsprechleitung beschädigen. Auf der Geraden vor dem Bahnhof Schmalzgrube waren Bäume unter der Schneelast in den Gleisbereich geknickt, diese wurden vor Ort gehäckselt.
Im Untergeschoss der Lagerhalle in Schlössel wurde ein bisher zur Abstellung genutzter Bereich nach dem Verputzen, Anstreichen, Installieren der Elektrik und dem Einbau einer Tür zu einem Werkstattraum umgewidmet. Im Januar gab es sowohl im Lokschuppen als auch im Wohnblock auf dem Bahnhofsgelände Frostschäden. Die betroffenen Wasserleitungen bzw. Wasserhähne mussten repariert und durch das ausgetretene Wasser beschädigte Räume saniert werden.
Spendenaktion „Schluss mit der Lücke!“
Dank des anhaltenden Spendeneingangs für die Aktion „Schluss mit der Lücke!“ wollen Mitglieder des Vereinsvorstandes die ursprünglich für das Frühjahr 2020 vorgesehenen und wegen den Corona-Einschränkungen ausgesetzten Bauarbeiten auf dem Jöhstädter Bahnhofsgelände in diesem Jahr ausführen lassen. Da sich die Einnahmen der IG Preßnitztalbahn e. V. durch Fahrbetrieb und Souvenirverkauf etc. reduzieren, sollen die für den Umbau anfallenden Kosten vollständig durch zweckgebundene Spenden abgedeckt werden. Deshalb bittet der Verein um weitere Unterstützung – siehe www.pressnitztalbahn.de/spenden.
13.02.2021