Schmalspur- und Museumsbahn-Nachrichten
Wagenecke
Auf dem Gelände der Museumsbahn Schönheide befindet sich seit Dezember 2013 der Kasten eines einst vierachsigen sächsischen Sitzwagens mit Oberlicht. Er steht auf dem Untergestell des GGw 97-14-83 an der Bürstenfabrik in Stützengrün und ist mit einer Plane abgehangen. Dabei handelt es sich um den in Privateigentum befindlichen 970-201. Was ist zu diesem Wagen bekannt? Gebaut wurde er im Jahr 1900 in den Eigenen Werkstätten der K.Sächs.Sts.E.B. in Chemnitz oder Leipzig. Seine erste Betriebsnummer lautete 333K, als 3.-Klasse-Wagen führte ihn die Generaldirektion innerhalb der lfd. Nr. 715. 1927 erhielt er die DRG-Nummer „Dresden K427“, 1938 die DRB-Nummer 427 Dre. Im Juli 1948 vermietete ihn die RBD Dresden an die Landesbahnen Brandenburg, die ihn im Netz Nauen auf den noch vorhandenen Gleisen der ehemaligen RSN einsetzte. Dort ging er 1949 in das Eigentum der RBD Berlin über, ab 1950 lautete seine Betriebsnummer 7.0427, ab 1958 dann 970-201. Nach der Betriebseinstellung im Netz Nauen gelangte der Wagen per 22. Juli 1961 in die Rbd Greifswald zum Netz Putbus, wo ihn die Reichsbahn am 7. Juli 1970 ausmusterte. Im Januar 1971 erwarb eine Privatperson den Kasten des Wagens und holte ihn nach Marlow. Von diesem Grundstück barg 30 Jahre später Ludger Guttwein den Aufbau und ließ ihn in eine seiner Hallen in Prora bringen. Per 1. November 2013 erfolgte der Verkauf des Wagenkastens an einen sächsischen Eisenbahnfreund, der sowohl Mitglied der Museumsbahn Schönheide e.V. als auch des FHWE ist. Über die weitere Verwendung des Kastens ist noch keine Entscheidung getroffen.
18.02.2014