Bahnbetriebswerk Falkenberg (Elster)

Am 15./16. September bestand die Möglichkeit, das ehemalige Bahnbetriebswerk (Bw) Falkenberg (Elster) oberer Bahnhof zu besichtigen. Dieses dient Bernd Falz seit mehreren Jahren als Außenstelle für sein privates „Dampflok-Museum Hermeskeil“. Die regulär nicht zugängliche Anlage in Falkenberg kann man üblicherweise ein bis zwei Mal im Jahr besichtigen. Mit dem großen Rundschuppen, dem Wasserturm und dem Kohle-Hochbunker erweckt das Bw immer noch den Charme einer vergangenen Epoche – vielleicht oder gerade weil das Bw noch immer im Dornröschenschlaf zu liegen scheint. Als Neuzugänge in der Sammlung waren die E-Lok 143 806-9 aus Hennigsdorfer Produktion sowie einige Güter- und Bghw-Wagen ausgestellt. Zu den Exoten in Falkenberg gehören die rumänische Dampflok 50.764 und ein weiterer Nachbau der preußischen Gattung G10 aus Rumänien. Bei der C.F.R. waren diese beiden Schlepptenderloks einst mit einer Zusatz-Ölfeuerung ausgerüstet, welche aber nach ihrer Ausmusterung wieder entfernt worden sind.

Eine Rarität ist die Diesellok 142 001, der 4000 PS starke Prototyp der V 300-Familie der DR. Zu ihr gesellt sich mit 131 070 noch eine weiterer Vertreter dieser Familie. Beide Großdieselloks sind gemeinsam mit der Ellok 254 058 sowie den Dampfloks 22 047, 52 8089, 50 3517, 52 8170, 52 8058 und 52 8117 sowie drei V 60 und einigen Kleinloks verschiedener Bauart im 15ständigen Rundschuppen hinterstellt. Der Torso von 22 047 soll Stück für Stück wieder zu einer kompletten Lokomotive ergänzt werden. Dazu haben die für Bernd Falz tätigen Eisenbahnfreunde in den vergangenen Monaten mehreren Kleinteile an den ehemaligen Dampfspender montiert und ihn teils neu lackiert.

Außerdem stehen die ehemalige Falkenberger Heizlok 41 1289 und die Diesellok 106 078-9, eine V 60 der ersten Serie mit kurzen Sonnenblenden und drittem Spitzenlicht am Führerhaus, im Gelände. Im Bereich des Hochbunkers und der ehemaligen Lokbehandlungsanlagen sind auf drei Gleisen verteilt zahlreiche Loks der Baureihen 44, 50 und 52 abgestellt. Die meisten Maschinen sind ehemalige Heizloks und nur noch als Torso erhalten. Unter ihnen befinden sich auch die zum Dampfspender umgebauten 22 073 und 41 1125. In einem Rechteckschuppen sind außerdem noch die vollständigen 44 687, 50 3691 und 52 8037 sowie einige weitere Fahrzeuge untergebracht. Mit 345 128-3 der UEG war eine andere ehemalige DR-V60 zu Gast. Die Sammlung in Falkenberg erhebt nicht den Anspruch eines Museums, sondern diene der Aufbewahrung der Eisenbahnfahrzeuge, informiert der Eigentümer.

Daniel Theumer

08.10.2012