Reisebericht
3. Mai 1980: DMV-Sonderfahrt Berlin – Jöhstadt
Am Sonnabend, dem 3. Mai diesen Jahres, jährt sich eine Sonderfahrt des Bezirksvorstandes Berlin des Deutschen Modelleisenbahn-Verbandes der DDR (DMV) von Berlin zur Preßnitztalbahn das 30. Mal. Anlaß genug für den PK, diese Fahrt noch einmal Revue passieren zu lassen.
Um 6.03 Uhr startete die Fahrt in Berlin-Schöneweide, für 21.13 Uhr sah der Fahrplan die Rückkehr in die Hauptstadt der DDR vor. Über Elsterwerda, Dresden-Neustadt, Freiberg und Flöha sollte der Sonderzug mit rund 250 Teilnehmern von einer Lok der Baureihe 01.5 gezogen werden. Von Karl-Marx-Stadt kommend übernahm 38 205 in Flöha den Zug bis Wolkenstein, der dort endete und auf die Rückkehr der Fahrtteilnehmer aus dem Preßnitztal wartete.
Am späteren Vormittag begann der schmalspurige Teil der Sonderfahrt, an der Eisenbahnfreunde aus der ganzen Republik teilnahmen. Natürlich schwärmten die Eisenbahnfreunde erst einmal über das Gelände, beobachteten die Rangierbewegungen von 38 205 und inspizierten die Rollgrubenanlagen und die vor dem Wolkensteiner Lokschuppen abgestellte IV K 99 1590-1.
Nachdem durch den Leiter der Fahrt alle Fotografen endlich in den Zug, bestehend aus fünf Traglastenwagen, einem Länderbahngepäckwagen sowie der IV K 99 1568-7, gebracht worden waren, begann die Fahrt. Erster Höhepunkt für die sogleich ausschwärmenden Filmer und Fotografen war eine Scheineinfahrt in die Station Streckewalde.
Die nächste ausgiebige Chance zum Fotografieren und Fachsimpeln bot sich den Eisenbahnfreunden in Niederschmiedeberg, da der Zug hier Wassernehmen mußte.
In Steinbach wurde dann das gesamte Repertoire der Möglichkeiten durchgespielt. Nach der Einfahrt des Zuges und dem Aussteigen der Reisenden, die sich in verschiedenen Gruppen im Einfahrtsbereich plazierten, wurde der Zug zurückgedrückt. Mit Volldampf kam die Lok nun in den Bahnhof eingefahren, Fotoapparate klickten und Filmkameras surrten.
Wenig später erreichte der planmäßige Personenzug ab Jöhstadt mit Zuglok 99 1582-8 den Bahnhof Steinbach. Vom Gleis 4 an der Ladestraße wurden nun zunächst ein auf einem Rollfahrzeug befindlicher Es-Wagen und dann von der Laderampe ein regelspuriger gedeckter Güterwagen aufgenommen, die an den als GmP nach Wolkenstein fahrenden Zug heranrangiert wurden. Selbstverständlich erfolgten diese Rangierbewegungen im Bahnhof Steinbach unter genauester Beobachtung der Eisenbahnfreunde. Nach der Ausfahrt des GmP nach Wolkenstein und Wassernehmen der 99 1568-7 am Wasserhaus war auch die Abfahrtszeit für den Sonderzug gekommen. In Schmalzgrube gab es dann noch einmal für Fotografen und Filmer die Gelegenheit, vom Bahnsteig aus zur berühmten Fotokurve vorzulaufen und eine kraftvolle Aus- und Vorbeifahrt an den dicht aufgereiht stehenden Sonderfahrtteilnehmern zu erleben. In Jöhstadt angekommen das gleiche Bild wie in Wolkenstein. Innerhalb weniger Minuten schwärmten die Fahrgäste des Sonderzuges über das Bahnhofsgelände aus. Egal ob Umfahrung des Zuges, Wassernehmen vor dem Lokschuppen, kurzzeitige Parallelaufstellung neben der nicht betriebsfähigen IV K 99 1585-1 oder die einzelnen Fahrzeuge sowie Anlagen des Bahnhofes – nichts blieb den interessierten Blicken sowie den Foto- und Filmapparaten verborgen.
Während der Fahrt erlebten die Sonderfahrtteilnehmer, wie sich erstes frühlingshaftes Grün an den Hängen der Wolkensteiner Schweiz immer rarer machte und danach, in Jöhstadt angekommen, noch Schneehaufen zwischen den Gleisen vom noch nicht so fernen Winter zeugten.
Die Rückfahrt nach Wolkenstein am frühen Nachmittag verlief dann ohne besondere Höhepunkte, mußte zum Erreichen der vorgesehenen Anschlüsse für die Sonderfahrtteilnehmer doch auf eine pünktliche Ankunft um 15.26 Uhr in Wolkenstein geachtet werden, wo 38 205 mit ihrem Zug aus Bghw-Wagen bereits auf die Fahrgäste wartete.
Basierend auf Veranstaltungsunterlagen und umfangreicher Fotodokumentation der Sonderfahrt von Ralf Jubert und H. Glodschei Weitere Fotos zur Veranstaltung auf www.pressnitztalbahn.de unter Chronik 1980
05.04.2010