Schmalspur- und Museumsbahn-Nachrichten
Sanierung der Brohltalbahn in Rheinland-Pfalz
Seit Oktober 2020 wird die 17,75 km lange meterspurige Brohltalbahn von Brohl am Rhein nach Engeln in der Eifel saniert. Innerhalb der ersten beiden Bauabschnitte wurden im Herbst 2020 bzw. von Ende Februar bis Ende März 2021 ca. 2,8 km Gleis zwischen den Streckenkilometern 1 und 9 erneuert. Dabei kamen neue Schienen vom Profil S 49 und Stahlschwellen aus der Schweiz zum Einbau. Um das alte Oberbaumaterial abzufahren und das neue an die jeweilige Einbaustelle zu bringen, verkehrten zahlreiche Arbeitszüge. Nach dem zunächst provisorischen Stopfen der neu gebauten Abschnitte brachte Ende April 2021 die Richt- und Stopfmaschine der Firma Erfurter Gleisbau die Bereiche abschließend „in Form“. Parallel zu den Gleisarbeiten wurde der 95 m lange Tönissteiner Tunnel instandgesetzt. Seit Ende März 2021 läuft der Verkehr wieder ohne Einschränkung. Der dritte Bauabschnitt mit der letzten Streckensperrung dieses Jahres erfolgt im November 2021.
Der bisher eher leichte Oberbau der Schmalspurbahn stammte auf vielen Abschnitten noch aus den 1920er Jahren und befand sich in einem schlechten Zustand. Zur Sanierung der Brohltalbahn hatte das Land Rheinland-Pfalz im vorigen Jahr eine 85-prozentige Förderung an den Gesamtkosten von rund 9 Mio. Euro bewilligt. Einen entsprechenden Förderantrag hatten die Brohltalbahner knapp vier Jahre zuvor gestellt. Als die Brohltalbahn in den 1990er Jahren um ihren Fortbestand kämpfte, zeigten viele Politiker an der Strecke kein Interesse. Heute ist die als „Vulkan-Expreß“ vermarktete Schmalspurbahn der Motor für den Tourismus in der Region. Neben dem Erneuern der Gleisanlagen einschließlich der Hafenbahn umfasst die bis Mai 2023 geplante Sanierung der Brohltalbahn auch neue technische Sicherungen an Bahnübergängen, punktuelle Erweiterungen der Gleisanlagen in Niederzissen und Oberzissen sowie den Bau von Bahnsteigen.
09.06.2021