Editorial
Liebe Preß’-Kurier-Leser,
am 19. April jährt sich der Baustart für die Ausstellungs- und Fahrzeughalle der Preßnitztalbahn bereits zum zehnten Mal. In knapp 14 Monaten Bauzeit entstand damals bis zur Einweihung im Juni 2005 ein Bauwerk zur geschützten Abstellung und Präsentation des historischen Fahrzeugparkes der Museumsbahn sowie zur Durchführung von Veranstaltungen gleichermaßen, welches die gesteckten Erwartungen restlos erfüllt. Dem vorausgegangen war eine mehrjährige intensive Überlegung, welche Anforderungen das Gebäude erfüllen muss und für welche Aufgaben welche Art von Gestaltung zweckmäßig ist. In mehreren Zyklen wurden Lastenheftanforderungen und Wirtschaftlichkeitsüberlegungen gleichermaßen abgestimmt, was natürlich nicht bedeutet, dass es nicht auch in den vergangenen Jahren immer wieder mal Optimierungsbedarf oder Ergänzungsanforderungen gegeben hätte. Neun Jahre nach Inbetriebnahme der Halle wird sie nun wahrscheinlich zu Pfingsten auch ihren dauerhaft nutzbaren Bahnsteig bekommen. Doch der Grundgedanke einer tiefgründigen zielstrebigen Bedarfsanalyse hat sich im Nachhinein wiederholt als entscheidender Vorteil erwiesen. Zehn Jahre nach Baubeginn kann man darauf ruhig mal wieder hinweisen.
Dass es sich bei der langfristigen Neugestaltung der Bahnhofsanlagen in Jöhstadt nicht anders abspielen kann und wird, ist für den Vorstand der IG Preßnitztalbahn e.V. einleuchtend. Auch wenn dabei nicht alle konträren Auffassungen übereingebracht werden können, gehört eine Konsensfindung nun einmal zu einem solchen Planungsprozess dazu. Eine Wiedererrichtung der Gleisanlagen im Zustand der letzten Betriebsjahre scheidet aus technischen und normativen Gründen gleichermaßen aus wie eine grundlegende Änderung der Gleisgeometrie. Doch dazwischen gibt es viele Gestaltungsoptionen, bei denen Originalität und künftige Nutzungsschwerpunkte, andere Interessen der Reisenden als bei einer A-nach-B-Beförderung wie auch veränderte betriebliche Aufgaben abgewogen werden müssen. Die Diskussion läuft und Meinungen sind auch weiterhin dazu gern willkommen.
Davon, dass es mit dem Programm zur Neugestaltung ernst gemeint ist, können Sie sich gern vor Ort überzeugen. Mit einer Spende zur Aktion „Erste neue Weichen“ für das Langfristvorhaben „Neuer Bahnhof Jöhstadt“ können Sie kurzfristig dieses große Vorhaben unterstützen.
Das war Ihnen jetzt insgesamt zu Preßnitztalbahn-lastig? Keine Sorge, wir haben für diese Ausgabe wieder ebenso viele interessante, hochaktuelle und direkt von der Basis stammende Informationen über Regelspur- und Schmalspurbahnen, Museen und Museumsbahnen, Vereinsaktivitäten und Unternehmen zusammengestellt, mehrfach sogar Themen mit politischer Relevanz. Nur die besten Hochglanzbilder werden Sie weiterhin bei uns nicht finden, das können andere besser.
Glück Auf
06.04.2014