Feldbahnmuseum Herrenleite

Nach einer erfolgreichen Pfingstausstellung mit insgesamt 2200 Besuchern in der Herrenleite wurden die Sommermonate für die Fortführung weiterer Projekte genutzt. Unter anderem sind die Arbeiten im zukünftigen neuen Vortragsraum in vollem Gange. Der neue Betonfußboden wurde gegossen, großflächige schadhafte Putzflächen erneuert, umfangreiche Elektroarbeiten und eine neue Beleuchtung des Raumes mit historischen Leuchten installiert. In den kommenden Wochen stehen der Aufbau einer Projektionswand und Malerarbeiten an. Zukünftig finden in dem ehemaligen Heizhaus des Mineralölwerkes Herrenleite etwa 50 Besucher Platz, außerdem wird die Präsentation von Feldbahnfahrzeugen im selben Raum möglich sein. Weitere sichtbare Fortschritte gibt es bei der Fahrzeugaufarbeitung. Hier ist vor allem die Restaurierung der Feldbahndiesellok MD3, der „großen Gmeinder“ und der Ns2h zu nennen, welche sich in der Abschlussphase befinden. Zum Sommerfahrwochenende am 27. Juli kam die Diesellok MD3 vor dem Besucherzug zum Einsatz und konnte sich erstmalig im längeren Dienst bewähren. In die 1941 gebaute Lok hat Feldbahnfreund Ralf Schreier in den letzten beiden Jahren rund 500 Arbeitsstunden investiert, um den derzeitigen Aufarbeitungsstand zu erreichen. Es mussten an dieser aus Spanien erworbenen Maschine nicht originale Gehäuseteile rückgebaut, fehlende Teile der Bremsanlage ersetzt und der Motor - hier speziell die Zylinderköpfe und Ventile - instand gesetzt werden. Die Kühleranlage wurde in den Originalzustand zurückgebaut und alle Teile neu lackiert. Abschließend wird der Neubau des nicht mehr vorhandenen originalen Führerhauses erforderlich sein, um diese seltene Feldbahnlokomotive wieder in ihren Ursprungszustand zu bringen. Weltweit gibt es von dieser Type noch ca. 10 Exemplare, wobei vermutlich nur zwei Loks betriebsfähig sind.

Die nächste große Feldbahnschau findet vom 3. bis 6. Oktober statt. Das diesjährige Ostsächsische Feldbahntreffen wird mit dem Kerntermin am 5. Oktober in der Herrenleite durchgeführt, Gastfahrzeuge werden aber über das ganze Wochenende erwartet. Im Rahmen des Fahrbetriebes mit den Gastfahrzeugen sollen am Freitag 100 t Kies mit Lorenzügen in den oberen Steinbruch gefahren werden, mit dem dann die Abstellgleise verfüllt werden. Hier bieten sich für Freunde des authentischen Feldbahnbetriebes sicher zahlreiche Fotomotive. An allen vier Tagen wird das Museum in der Zeit von 10 Uhr und 18 Uhr geöffnet sein. Es findet laufend Fahrbetrieb mit Personen- und Güterzügen statt. Am Donnerstag, Sonnabend und Sonntag werden Führungen und Vorträge zur Vereinsgeschichte und zur Dresdner Trümmerbahn angeboten, gegen 15 Uhr finden an den genannten Tagen moderierte Lokparaden statt. Außerdem ist der Einsatz der Motordraisinen auf der Regelspurstrecke in Richtung Pirna-Mockethal geplant.

Michael Lenk

11.08.2013