Schmalspur- und Museumsbahn-Nachrichten
Spreewaldbahn
Seit über 40 Jahren ist die Spreewaldbahn Geschichte, auch wenn deren Streckentorso zwischen dem Cottbuser Bahnhof und dem Militärflugplatz als Schmalspurbahn noch bis 1983 betrieben wurde und danach als regelspurige Bahntrasse der Kohleversorgung eines Heizwerkes und für den Kerosinnachschub diente. Die Vollendung des Stadtrings im Cottbuser Westen ließ vor einigen Jahren die Gleise in der Pappelallee verschwinden, nunmehr sind in Cottbus alle Spuren der 1000-mm-Bahn getilgt. Lediglich das Gebäude „Spreewaldbahnhof“ und eine gleichnamige Bushaltestelle sorgen an dieser Stelle für ein gewisses Geschichtsbewußtsein.
Dieses wird an anderer Stelle richtig intensiv von der Interessengemeinschaft Spreewaldbahn e. V. gepflegt, die ab 30. Juli 2011 zu einer Festwoche auf das Gelände des alten Bahnhofs in Straupitz einlädt. Nicht nur im Vorfeld dieser Festtage läßt die Heimatstube Burg (Spreewald) „Geschichtliches und Geschichten um die Spreewaldbahn“ in einer noch bis zum März kommenden Jahres laufenden Sonderausstellung lebendig werden – geöffnet bis Oktober: Di. bis So. von 13 bis 17 Uhr, danach Di. bis So. von 12 bis 16 Uhr, Am Hafen 1, 03096 Burg (Spreewald), Tel. 035603/75729.
1. Spreewaldbahnfest in Straupitz
Die Mitglieder der IG Spreewaldbahn e.V. laden vom 30. Juli bis zum 7. August zu einer Modellbahnausstellung nach Straupitz ein. Am ersten Wochenende (30./31. Juli) findet auf dem Gelände des ehemaligen Bahnhofes Straupitz parallel das „1. Spreewaldbahnfest“ statt. An diesen beiden Tagen präsentiert der Verein seine in den vergangenen Jahren erworbenen Fahrzeuge. Darunter werden sich Ende Juli voraussichtlich zwei Neuzugänge befinden: ein Güterwagen sowie eine Dampflokomotive. Bis zum Eintreffen dieser Maschine soll die Identität der Lok noch geheim bleiben. Die Vereinsmitglieder verraten nur so viel, daß es sich um einen Typ handelt, der auf der im Mai 1898 eröffneten Spreewaldbahn einst nicht anzutreffen war. Dennoch erwarten die Eisenbahnfreunde von der Lokomotive eine gewisse Magnetwirkung, ist es doch dem Wirt im Bahnhof Burg im Spreewald bisher nicht gelungen, ein Triebfahrzeug in seine Sammlung zu integrieren.
Bei dem Wagenneuzugang handelt es sich um einen zweiachsigen offenen Güterwagen. Der Öchsle-Schmalspurverein e.V. hat den von Meterspur auf 750 mm umgespurten, aber nie für diese Spurweite fertiggestellten Ow im Frühjahr 2011 an die IG Spreewaldbahn e.V. verkauft. Gebaut worden war der Wagen von der MAN im Jahr 1903 für die Rhätische Bahn. Die RhB führte den mit hölzernen Seitenwänden versehenen Zweiachser zuletzt als Ek 6035. Im Spreewald soll der Ow mit einem Ladegewicht von 10 t, einer LüP von 7490 mm sowie einem Achstand von 3200 mm in den nächsten Monaten wieder mit 1000-mm-Radsätzen versehen werden, die der Öchsle-Verein mit verkauft hatte. Anschließend wollen die Eisenbahnfreunde den Wagen im Reichsbahn-Stil beschriften.
Auf Besucher des „1. Spreewaldbahnfest“ warten am 30./31. Juli sowohl Fotos und Dokumente zur Geschichte der Spreewaldbahn als auch Informationsstände anderer Vereine und Angebote für Familien. Weitere Informationen zu diesem Fest einschließlich der Modellbahnausstellung, aber auch zur Geschichte der Spreewaldbahn gibt es im Netz unter www.ig-spreewaldbahn.de.
13.06.2011