Regelspur- und Museums-Nachrichten
IG Bw Dresden-Altstadt e.V.
Die IG Bw Dresden-Altstadt e.V. hat am 7. Mai den letzten vollständig erhaltenen Eisenbahn-Großdampfdrehkran – 30 80 974 0 023-5 – von der Dampflok-Gemeinschaft 41 096 e.V. aus Klein Mahner bei Salzgitter nach Sachsen geholt. Hier soll er in den nächsten Jahren betriebsfähig aufgearbeitet werden, um dem Publikum in Dresden die historische Dampfkrantechnik in Funktion nahe zu bringen. Derartige Präsentationen wären in Deutschland einmalig. Da der Eisenbahndrehkran etwa 30 Jahre lang kaum bewegt worden war, erfolgten bei der Überführung nach Sachsen etwa alle 40 Minuten Halte zur Kontrolle der Achslager. Mit einer halbstündigen Verspätung trafen die Fahrzeuge zunächst in der Südhalle des Dresdner Hauptbahnhofes ein. Das könnte der erste Aufenthalt eines Dampfdrehkranes in selbiger seit Fertigstellung des Bahnhofes 1899 gewesen sein. Kurz danach erreichte der Zug das Bw Dresden-Altstadt, wo der Dampfkran bis auf Weiteres hinter dem Haus 1 seinen neuen Standplatz hat. Vorausgegangen war dem Transport eine zweijährige Abstimmungs- und Vorbereitungsphase. Der mit Zubehör 91,7 t schwere Dampfdrehkran wurde 1949 unter der Fabriknummer 3150 von der Firma Ardelt im Werk Wilhelmshaven gebaut und am 3. November 1949 an die Deutsche Bundesbahn übergeben. Angetrieben wird er von einer Verbunddampfmaschine mit zweifacher Dampfdehnung Bauart ET D 3333-4, die 1942 im Ardelt-Werk Eberswalde unter der Fabriknummer 1070 gefertigt worden war. Der stehende Flammrohrkessel (Siller & Jamart, Wuppertal 1949/4387) hat einen zulässigen Betriebsdruck von 10 bar. Weitere Informationen zum Kran und seiner Reaktivierung gibt es unter der Internetadresse www.dampf-kran.de. AM
13.06.2011