Preßnitztalbahn aktuell
Aktivitäten an der Infrastruktur der Museumsbahn im Oktober und November 2007
Bis zum Wintereinbruch im Erzgebirge am 8. November konnten zahlreiche Projekte zur Instandsetzung und Unterhaltung der Gleisanlagen und des Umfeldes noch ausgeführt werden, danach konzentrierten sich die Aktivitäten auf die Schneeberäumung an Gleisen und Bahnsteigen.
Im Bahnhof Schmalzgrube wurden durch die Mitarbeiter altbrauchbare Normalspurschwellen für den Einbau auf der Schmalspurstrecke vorbereitet. Vom 29. Oktober bis einschließlich 13. November war danach ein Gleisbautrupp einer Gleisbaufirma beschäftigt, Einzelschwellenwechsel auf dem Streckenabschnitt Haltepunkt Andreas-Gegentrum-Stolln – Schmalzgrube auszuführen. Ungefähr 120 Schwellen, die zwischen 1995 und 1998 altbrauchbar eingebaut wurden, mußten aufgrund ihres Zustandes dabei ausgetauscht werden. Die Reste der ausgebauten Holzschwellen wurden mit dem Schwellenwechsler und Bauzugfahrten bereits wieder von der Strecke geborgen und auf dem Sammelplatz in Schmalzgrube abgelagert. Am Haltepunkt Wildbach brach im September ein großer Teil von einem weitausladenden Baum ab und beschädigte dabei die Streckentelefonleitung. Der Stamm der Buche war stellen weise bis zur Hälfte mit abgespalten, so daß die Standfestigkeit dieser Buche nicht mehr gegeben war. Der Rest des Baumes wurde am 9. November gefällt. Am 10. und 11. November 2007 wurde die Streckentelefonleitung an dieser Stelle wieder instandgesetzt. Am Haltepunkt Andreas-Gegentrum-Stolln sind bis Anfang November Masten aufgestellt worden, die zukünftig Lampen für die Bahnsteigausleuchtung aufnehmen sollen. Der Verein „Altbergbau Andreas-Gegentrum-Stolln im Preßnitztal e.V.“ plant und baut gemeinsam mit der Stadtverwaltung Jöhstadt einen festen Stromanschluß zum Ortsnetz Steinbach. Dabei ist nach der Querung der Eisenbahnstrecke auch eine Verteilerstelle zur Anbindung der Bahnsteigbeleuchtung vorgesehen. Am alten Freiabtritt am Bahnhof Schmalzgrube wurde auf Initiative von Vereinsmitglied Albrecht Eichler und unter Mitarbeit seiner Dachdeckerkollegen die alte Dachpappenhaut, durch einen neuen Belag ersetzt.
Anfang Oktober wurden entlang der Ladestraße am Bahnhof Jöhstadt Kabel verlegt und historische Lampen an den Telegrafenmasten angebracht. Pünktlich zum Zeitumstellungstermin Ende Oktober war die Anlage fertig gestellt, so daß nun im Anschluß an die Bahnsteigbeleuchtung auch der Weg zur Ge-
schäftsstelle und den Toilettenanlagen im Bahnhofsgebäude bzw. bis zum Parkplatz ausgeleuchtet. Das zeitweilige Provisorium, welches jeweils speziell zum Pfingstfahrbetrieb installiert wurde, ist somit einer museumsbahngerechten Anlage gewichen.
Auch im und am ehemaligen Empfangsgebäude Jöhstadt sind Veränderungen erkennbar. Die am Hauptzugang befindliche originale sächsische Nasenuhr erstrahlt jetzt wieder in einem frischen Grün. Gleichzeitig wurden die Ziffernblätter überarbeitet und Wartungsarbeiten an den Uhrwerken ausgeführt, so daß die bisher vorhandenen kleinen Unstimmigkeiten bei der Zeitanzeige nun auch der Vergangenheit angehören.
Die im Gleisplan des Bahnhofs Jöhstadt noch immer sehr wichtige, einzige noch befahrbare original sächsische Doppelkreuzungsweiche zeigt mittlerweile erhebliche Alterserscheinungen, so daß zur Gewährleistung der Betriebssicherheit seit September schrittweise Arbeiten an der Gleisbefestigung und zur individuelle Anpassung und Erneuerung von Bauteilen vorgenommen werden. Bei den Schienenbefestigungen werden unter anderem genagelte Schwellenplatten gegen Rippenplatten ausgetauscht.
Im Inneren des Bahnhofsgebäudes haben mit Wintereinbruch Arbeiten zur Sanierung und Ausbau der bisher noch nicht renovierten Räumlichkeiten begonnen. Im ersten Obergeschoß soll neben zusätzlichen Büroräumen auch ein völlig neugestalteter Freizeit-Aufenthaltsraum direkt neben der gut ausgestatteten Küche entstehen. Im Umfeld der Fahrzeughalle sind ebenfalls Gestaltungsfortschritte zu verzeichnen. Direkt am Bahnüberweg begann der Bau einer Zugangs- und Auffahrrampe, die zukünftig den Zugang zum südlichen Giebelbereich der Halle erleichtern soll. Rollstuhlfahrer bekommen so die Möglichkeit, auch ohne größere Wege von den Pkw-Parkplätzen an der Lagerhalle zu Veranstaltungen in der Halle zu gelangen, insbesondere für den perspektivisch vorgesehenen Bedarfshaltepunkt an der Fahrzeughalle ergeben sich damit bessere Zugänglichkeiten zur Ausstellungs- und Fahrzeughalle. Durch den Wintereinbruch wurden die Arbeiten unterbrochen und wahrscheinlich erst im Frühjahr abgeschlossen werden.
30.11.2007