Eisenbahnen außerhalb Europas
Eisenbahneindrücke aus Kanada
![Zwei Zugloks, eine Mittellok und eine Schlusslok – nicht selten ist das die vorherrschende Zugformation bei den Güterzügen auf den steigungs- und windungsreichen Strecken durch die kanadischen Rocky Mountains. | 02.10.2017 | Foto: Eckhard Müller Zwei Zugloks, eine Mittellok und eine Schlusslok – nicht selten ist das die vorherrschende Zugformation bei den Güterzügen auf den steigungs- und windungsreichen Strecken durch die kanadischen Rocky Mountains.](/site/assets/files/11846/2017-10-02_ecm-img_3140_a15920.480x0.webp 480w, /site/assets/files/11846/2017-10-02_ecm-img_3140_a15920.1000x0.webp 1000w, /site/assets/files/11846/2017-10-02_ecm-img_3140_a15920.960x0.webp 5005w, /site/assets/files/11846/2017-10-02_ecm-img_3140_a15920.2000x0.webp 5006w)
![Im Westen von Kanada dominiert solch genagelter Oberbau die regelspurigen Eisenbahnen. | 02.10.2017 | Foto: Eckhard Müller Im Westen von Kanada dominiert solch genagelter Oberbau die regelspurigen Eisenbahnen.](/site/assets/files/11846/2017-10-02_ecm-img_3136_a15921.480x0.webp 480w, /site/assets/files/11846/2017-10-02_ecm-img_3136_a15921.1000x0.webp 1000w, /site/assets/files/11846/2017-10-02_ecm-img_3136_a15921.960x0.webp 5005w, /site/assets/files/11846/2017-10-02_ecm-img_3136_a15921.2000x0.webp 5006w)
![Das ehemalige Empfangsgebäude des Centralbahnhofes von Calgary wurde in imposante Neubauten integriert. | 29.09.2017 | Foto: Eckhard Müller Das ehemalige Empfangsgebäude des Centralbahnhofes von Calgary wurde in imposante Neubauten integriert.](/site/assets/files/11846/2017-09-29_ecm-img_3048_a15920.480x0.webp 480w, /site/assets/files/11846/2017-09-29_ecm-img_3048_a15920.1000x0.webp 1000w, /site/assets/files/11846/2017-09-29_ecm-img_3048_a15920.960x0.webp 5005w, /site/assets/files/11846/2017-09-29_ecm-img_3048_a15920.2000x0.webp 5006w)
![Dampfbetriebene Uhr in einer Fußgängerzone in Vancouver | 05.10.2017 | Foto: Eckhard Müller Dampfbetriebene Uhr in einer Fußgängerzone in Vancouver](/site/assets/files/11846/2017-10-05_ecm-img_3217_a15921.480x0.webp 480w, /site/assets/files/11846/2017-10-05_ecm-img_3217_a15921.1000x0.webp 1000w, /site/assets/files/11846/2017-10-05_ecm-img_3217_a15921.960x0.webp 5005w, /site/assets/files/11846/2017-10-05_ecm-img_3217_a15921.2000x0.webp 5006w)
![Als Baustellenquartier für Arbeiter aus Asien errichtet, dient dieses Gebäude in Vancouver heute als Luxushotel. | 05.10.2017 | Foto: Eckhard Müller Als Baustellenquartier für Arbeiter aus Asien errichtet, dient dieses Gebäude in Vancouver heute als Luxushotel.](/site/assets/files/11846/2017-10-05_ecm-img_3228_a15921.480x0.webp 480w, /site/assets/files/11846/2017-10-05_ecm-img_3228_a15921.1000x0.webp 1000w, /site/assets/files/11846/2017-10-05_ecm-img_3228_a15921.960x0.webp 5005w, /site/assets/files/11846/2017-10-05_ecm-img_3228_a15921.2000x0.webp 5006w)
Denkt man als Mitteleuropäer an Kanada, wird einem als Erstes die Größe des Landes in den Sinn kommen. Unser Urlaub Ende September/Anfang Oktober musste so eingerichtet werden, dass wir neben dem Osten des Landes auch die beeindruckenden Rockies erleben konnten. Neben den sehr beeindruckenden Landschaften und Städten war insbesondere die Eisenbahn, die quer durch Kanada vom Pazifischen bis zum Atlantischen Ozean führt, mehr als sehenswert. Erbaut wurde die transkontinentale Eisenbahn von 1881 bis 1885. Nach dem Einschlagen des letzten Schienennagels wurde sie am 7. November 1885 in Betrieb genommen. Noch heute sind viele Streckenabschnitte nicht geschraubt, sondern trotz großen Schienenprofiles immer noch genagelt. Da in Kanada die gleiche Spurweite (1435 mm) wie in Mitteleuropa existiert, macht es den Vergleich natürlich einfach. Für den Bau dieser Eisenbahn wurden damals vor allem Asiaten als Bauarbeiter nach Kanada gebracht. Für deren Unterkünfte wurden große Quartiergebäude mit vielen kleinen Zimmern, u. a. in Vancouver erbaut (siehe Bild auf der Folgeseite). Heute sind diese ehemaligen Bauarbeiterunterkünfte oftmals exklusive Hotels. Beim Bau der kanadischen Eisenbahn nahm man anfangs relativ große Steigungen in Kauf. Zur Reduzierung dieser starken Anstiege entstanden u. a. Kehrtunnel und Trassen in Seitentälern. Beeindruckend sind die enormen Zuglängen. Wir haben bis zu 152 Wagen gezählt, es soll Züge bis zu 300 Wagen geben. Gezogen bzw. geschoben werden diese Züge von drei bzw. vier Diesellokomotiven. Dabei befinden sich zwei Lokomotiven an der Zugspitze, eine Lok in der Zugmitte und eine am Zugschluss. Zur Steuerung dieser Lokomotiven ist jedoch immer nur ein Lokführer ständig in Dienst, wobei moderne Technik hilft. Die Strecken sind ein- und zweigleisig. Wenn Begegnungen bei eingleisigen Strecken stattfinden, steigt der Lokomotivführer des wartenden Zuges aus, beobachtet den entgegenkommenden Zug auf Unstimmigkeiten und wird erst dann seine Fahrt fortsetzen. Es werden in der Regel nur Ganzzüge gefahren. Bei Containerzügen sind die Wagen grundsätzlich mit je zwei Containern übereinander beladen. Personenzüge verkehren nur sehr örtlich begrenzt und recht selten. In Calgary ist das ehemalige Bahnhofsgebäude in seiner äußeren Form in Neubauten integriert. Wem es nach Dampf giert, der findet in Vancouver abseits der Schienen in der Innenstadt übrigens noch eine dampfbetriebene Standuhr, die jede Viertelstunde ihre Dampfpfeife arbeiten lässt. Es hat Spaß gemacht, dieses sehr gut ausgebaute und funktionierende Eisenbahnsystem in Kanada für den Gütertransport erleben zu können. Ich war von jedem Zug fasziniert.
11.12.2017