Preßnitztalbahn aktuell
Die Museumsbahn im Dezember 2017 und Januar 2018
Ein inzwischen fast typischer „Jo-Jo-Winter“ – mal Schnee, mal alles wieder weg – scheint auch die Winterperiode 2017/18 zu werden. Zwar ist dies soweit akzeptabel, wenn größerer Schneeberäumungsaufwand damit entfällt, doch freuen sich die Besucher des Weihnachtslandes Erzgebirge natürlich auch über eine schneebedeckte Landschaft. Nach den sehr umfangreichen fahrbetrieblichen Anforderungen im Dezember startete das Jahr im Januar vergleichsweise ruhig. Doch bereits in der zweiten Januarwoche erfolgte die Demontage, Instandsetzung und Einlagerung der vielfältigen Illumination der Bahnhöfe (mit Rückbau der Lichterbogen- und Weihnachtsbeleuchtung, Entsorgung der Weihnachtsbäume, Rückbau der Pyramide zwischen Bahnhof und PRESS-Verwaltungssitz).
Statistik
Von November 2017 bis Januar 2018 fanden auf der Museumsbahn sieben Charterfahrten statt – davon zwei Dampfzugfahrten. An zwölf Betriebstagen führten die ehrenamtlich tätigen Eisenbahner in diesem Zeitraum öffentlichen Fahrbetrieb durch. Diese Angebote nutzten etwa 5800 Fahrgäste. Das besucherstärkste Wochenende war das am 9./10. Dezember. Die Mettenschicht am Andreas-Gegentrum-Stolln am Samstag vor dem zweiten Advent ist stets ein großer Besuchermagnet. Die „Ausflugslinie Preßnitztal“ war aufgrund eines kurzfristig eingetretenen Schadens am H6-Bus von René Belschner ausnahmsweise mit modernen Fahrzeugen bedient worden, die trotz größerer Platzanzahl ebenfalls schnell an die Kapazitätsgrenzen gerieten. Mehr als 1500 Personen nutzten das Wochenende für einen Ausflug in das Preßnitztal. Die Züge der Schmalspurbahn fuhren im Jahr 2017 an insgesamt 122 Betriebstagen (Vor- jahr 2016: 135 Tage). Entsprechend der bei der Preßnitztalbahn angewandten Zählung der Fahrgäste (die kombinierte Hin-/Rückfahrt wird als ein Fahrgast sowie die Familienkarte maximal mit drei Personen gezählt) registrierte der Verein in den Zügen mehr als 38 000 (Vorjahr: mehr als 33 000) zahlende Fahrgäste. Die Busse der Ausflugslinie „Preßnitztal“ fuhren an 21 Tagen zwischen Wolkenstein und Steinbach. Im Vorjahr war die Reise im Oldtimerbus an 19 Tagen möglich. Beförderte er im Jahr 2016 knapp 1400 Fahrgäste, so waren es 2017 etwa 2000. Insgesamt nutzten im Fest- und Jubiläumsjahr 2017 mehr als 38 000 zahlende Fahrgäste die Bus- und Zugangebote der Preßnitztalbahn. Nicht statistisch erfasst wurden dabei die im vergangenen Jahr durch die verschiedenen Anlässe und Veranstaltungen bedingte Vielzahl an Ehrengästen. Das Ergebnis zeigt somit ein Plus von rund zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bei der Bewertung der Zahlen sollte jedoch nicht vergessen werden, welch organisatorischer Aufwand für das Jubiläumsjahr „125 Jahre Preßnitztalbahn“ betrieben wurde.
Zwei Mal „VI K-Dampf“ pur
Erstmalig in der 126-jährigen Geschichte der Preßnitztalbahn verkehren am 14. und 15. April 2018 zwei Dampflokomotiven der Baureihe 9964–71. Zum Einsatz kommen dabei die Loks 99 1713-9 und 99 1715-4. Erstere hatte bereits an der Festwoche „Steinbach 2000“ damals noch als DB-Lok teilgenommen. Nun traf die IGP über die Ausleihe dieser Maschine mit der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft (SDG) eine Vereinbarung. Beide Lokomotiven stammen aus einer im Jahr 1927 von der Sächsischen Maschinenfabrik vormals Richard Hartmann AG in Chemnitz an die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft gelieferten Nachbauserie, die sich an den im Jahr 1918 gebauten Lokomotiven der sächsischen Gattung VI K anlehnt. Die Vereinsmitglieder der IG Preßnitztalbahn e. V. haben sich für diese zwei Tage im April etwas Besonderes einfallen lassen: Beide Maschinen werden nicht einfach nur den an diesem Wochenende im Zwei-Stunden-Takt verkehrenden Personenzug bespannen, sondern eine der Lokomotiven wird einen gemischten Zug mit Reisezug- und Güterwagen befördern. Dieser gemischte Zug wird zwischen den planmäßigen Zügen verkehren. Dadurch können sich alle Eisenbahninteressierte auf Zugkreuzungen, Durchfahrten, Überholungen, Parallelpositionierungen und natürlich auch auf eine Doppelbespannung freuen. Für Eisenbahnfreunde und Fotografen bieten die Preßnitztalbahner ab Anfang April den an beiden Tagen gültigen Gesamtfahrplan für eine Schutzgebühr von 29,– Euro an. Nähere Informationen dazu erhalten Interessierte von Montag bis Freitag unter der Telefonnummer 03 73 43/80 80 37, per E-Mail unter verein@pressnitztalbahn.de sowie rund um die Uhr unter www.pressnitztalbahn.de.
Brand am Andreas-Gegentrum-Stolln
In der Nacht vom 23. zum 24. November 2017 kam es vermutlich durch Brandstiftung zu einem Brand am Andreas-Gegentrum-Stolln. Dabei wurde das Vereinsgebäude des „Andreas Gegentrum Stolln im Preßnitztal e. V.“ zerstört und das benachbarte Gebäude des Erzgebirgsvereins beschädigt – der Haltepunkt der Museumsbahn nahm hingegen keinen Schaden. Trotz des Brandes fand im vergangenen Jahr am 9. Dezember die traditionelle Mettenschicht am Besucherbergwerk statt. Der Verein bittet um finanzielle Unterstützung für den Wiederaufbau der Gebäude auf das Vereinskonto:
Erzgebirgssparkasse IBAN: DE24 8705 4000 3571 0009 00 BIC: WELADED1STB
Der Vorstand und die Mitglieder des Vereins bedanken sich für Zuwendungen und den erhaltenen Zuspruch. Besonderer Dank gilt dem Bürgermeister der Stadt Jöhstadt, Olaf Oettel, für sein Engagement und die tatkräftige Mithilfe bei den Aufräumungsarbeiten sowie den Kameraden der beteiligten Freiwilligen Feuerwehren aus Arnsfeld, Satzung, Steinbach und Grumbach für ihren Löscheinsatz.
12.02.2018